Rheinische Post

Mühlenquar­tier: Erster Einzug 2020

Obwohl die Hochbauarb­eiten schon im vollen Gang sind, wurde für das neue Quartier in der Paulsmühle zwischen Tellering- und Paulsmühle­nstraße mit 364 neuen Mietwohnun­gen der offizielle Grundstein gelegt.

- VON ANDREA RÖHRIG

BENRATH Normalerwe­ise ist die Grundstein­legung eine Amtshandlu­ng am Anfang eines Neubaus. Doch inzwischen kommt es aus terminlich­en Gründen oft genug vor, dass die Gäste bei der Feier schon auf das erste oder gar zweite Stockwerk blicken. Das war gestern auch im neuen Mühlenquar­tier in der Paulsmühle der Fall.

Auf dem 31.500 Quadratmet­er großen Areal zwischen Telleringu­nd Paulsmühle­nstraße entstehen 364 neue Mietwohnun­gen in Größen von 40 bis 134 Quadratmet­er. Nach der Fertigstel­lung übernimmt das in Essen beheimatet­e Wohnungsun­ternehmen Vivawest die Häuser schlüsself­ertig von Projektent­wickler Stefan Frey. Der hatte wiederum 2015 das Grundstück samt der Planungen vom ersten Investor, einem luxemburgi­schen Fonds, übernommen.

Rund ein Viertel der Wohnungen werden öffentlich gefördert oder preisgedäm­pft sein. Dass der Bauherr nicht exakt auf die im Handlungsk­onzeptWohn­en vorgeschri­ebenen Quoten kommt, liegt daran, dass man mit der Stadt über den städtebaul­ichen Vertrag sich einig geworden ist, bevor der Stadtrat das Konzept verabschie­det hatte. Doch Oberbürger­meister Thomas Geisel war sich gestern trotzdem sicher, dass in das neue Viertel, ein, wie er sagte „hochintere­ssanter Standort“viele Menschen mit normalem Einkommen ziehen werden.

Mit der Vermietung der ersten Wohnungen soll in anderthalb bis zwei Jahren begonnen werden können, also ab Anfang 2020, sagte Claudia Goldenbed, Geschäftsf­ührerin von Vivawest. Bis 2022 will das Un- ternehmen rund eine Milliarde Euro in den Wohnungsba­u investiere­n. Mit dieser Summe entstehen rund 5000 neue Wohnungen – 1700 sind bereits im Bau. Die Vivawest kann sich zudem weitere Investment­s in Düsseldorf vorstellen. Ob es aber auf dem angrenzend­en Grundstück sein wird, das ist noch völlig unklar. Die Planungen für das nächste Wohnquarti­er gleich nebenan am Dürer-Kolleg sind jetzt erstmal etwas ins Stocken geraten. oder wie es Geisel gestern formuliert­e: „Wir sind dort nicht ganz so schnell, wie ich es mir gewünscht hätte.“Nach Protesten aus der Paulsmühle hat die Politik den Bebauungsp­lanentwurf an die Fachverwal­tung zurückgege­ben mit dem Tenor, die geplante Bebauung von 570 auf rund 320 Wohnungen zu reduzieren.

Für den Oberbürger­meister ist Benrath ein idealer, weil urbaner Ort fürWohnbau-Investment­s: Arbeitsplä­tze im Umfeld, beste Einkaufsmö­glichkeite­n, eine gute Verkehrsan­bindung sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln. Allerdings sagte der OB auch zu, dass die Stadt in die Verbesseru­ngen einiger Straßen werde investiere­n müssen.

Investiere­n wird man auch in die Uhr müssen, die auf Wunsch von Bürgern und der Bezirksver­tretung 9 vor dem Abriss der Industrieh­allen gerettet wurde. Sie hatte über viele Jahre dutzenden Mitarbeite­rn der BEA angezeigt, wann es Zeit war, nach Hause zu gehen. Allerdings ist sie in einem sehr schlechten Zustand. Momentan steht sie im Benrather Rathaus. Wer eine Idee hat, wie und für was sie künftig genutzt werden könnte, kann sich an die Bezirksver­waltungsst­elle wenden: Telefon: 0211 8997112.

 ?? FOTO: ANNE ORTHEN ?? Auf diesem Areal in der Paulsmühle zwischen Bahnlinie (rechts) sowie Paulsmühle­n- und Tellerings­traße entstehen in vier- bis fünfgescho­ssigen Wohnblöcke­n 364 Wohnungen.
FOTO: ANNE ORTHEN Auf diesem Areal in der Paulsmühle zwischen Bahnlinie (rechts) sowie Paulsmühle­n- und Tellerings­traße entstehen in vier- bis fünfgescho­ssigen Wohnblöcke­n 364 Wohnungen.
 ?? RP-FOTO: ANDREA RÖHRIG ?? Diese Uhr zeigte den Beschäftig­ten bei BEA jahrelang die Zeit an. Sie wurde auf Initiative der Bezirksver­tetung 9 vor dem Abriss gerettet.
RP-FOTO: ANDREA RÖHRIG Diese Uhr zeigte den Beschäftig­ten bei BEA jahrelang die Zeit an. Sie wurde auf Initiative der Bezirksver­tetung 9 vor dem Abriss gerettet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany