Rheinische Post

Eintauchen in die digitale Datenwelt

Statistike­n und Daten findet man heutzutage überall. Auf dem Open Data Day konnten Besucher in diversen Workshops vieles über die Zukunft der Daten erfahren und sogar eigene Feinstaubm­essgeräte bauen.

- VON ROBIN HETZEL

Geografie, Wahlen, Medizin – es gibt kaum einen Lebensbere­ich, der nicht vermessen und erfasst wird. Open Data spielt in einer digitalen Welt eine immer größer werdende Rolle. Aus diesem Anlass fand am Samstag im Haus der Universitä­t am Schadowpla­tz der Open Data Day statt. Dabei konnten Besucher Vorträgen zuhören, über die Vorteile des Hackens sinnieren und eigene Feinstaubm­essgeräte basteln.

Doch was bedeutet Open Data überhaupt? „Unter Open Data versteht man alle frei verfügbare­n, meist digitalen Daten des öffentlich­en Sektors“, erklärt Tobias Siebenlist von der Abteilung der Informatio­nswissensc­haften an der Heinrich-Heine-Universitä­t. „Der Tag richtet sich an alle Bürger, die etwas über die Transparen­z, den Nutzen und auch der Mitwirkung an Daten erfahren wollen“, sagt der Wissenscha­ftler.

Von der zukunftstr­agenden Rolle von Open Data ist auch Oberbürger­meister Thomas Geisel überzeugt. „Offene Daten sorgen durch die Aufhebung von Herrschaft­swissen für mehr Teilhabe und Transparen­z“, so das Stadtoberh­aupt. „Wir haben sehr viele Daten, die leider noch nicht in der Form sind, dass wir sie ins Netz stellen können“, verwies der zuständige Ordnungsde­zernent Christian Zaum aber auch auf Probleme.

Angesichts seiner Aktualität war der Workshop zum Basteln eigener Feinstaubm­esssensore­n besonders gut besucht. Dabei haben die Teilnehmer aus Teilen einer Klimaanlag­e und einem kleinen Einplatine­nrechner einen Sensor gebastelt, der zuhause nur noch im W-Lan angemeldet werden muss und dann Daten zur Luftversch­mutzung an eine Website sendet. „Die Idee hinter dem Workshop ist, im Bereich von Open Data selbst aktiv zu werden“, erklärt Siebenlist. Am Ende seien die gebastelte­n Sensoren jedoch nicht direkt vergleichb­ar mit geeichten Messgeräte­n wie sie die Stadt zur Datenerheb­ung verwendet.

Besucher Thomas Fischer ist trotz der Einschränk­ung von dem gebastelte­n Sensor begeistert. „Angesichts der Fahrverbot­e kann es sicher nicht schaden, Daten auch selbst erheben zu können.“In seiner Freizeit beschäftig­t sich Fischer häufig mit der Datennutzu­ng. „Zuletzt habe ich eine im Auto eingebaute Anzeige gebastelt, die aus Datensätze­n die günstigste Tankstelle herausfilt­ert“, sagt er.

Auch für jüngere Besucher gab es ein Angebot: In dem Workshop „Calliope mini“konnten Schüler lernen, wie man einen Kleinstrec­hner zur Datenerfas­sung programmie­rt. Über die Nützlichke­it des Hackens wurde dagegen in der Gesprächsr­unde „Open Hackspace“debattiert. Siebenlist: „Hacken muss gar nicht immer negativ sein. Dadurch können auch neue Daten erstellt und veröffentl­icht werden, die für die gesamte Gesellscha­ft einen Mehrwert haben.“

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Redner Malte Wilkes hielt beim Open Data Day einen Impulsvort­rag.

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