Rheinische Post

Mit Pippi ins Taka-Tuka-Land

Die Jugendbühn­e der Katholisch­en Arbeitnehm­erbewegung in Heerdt führt in diesem Jahr wieder ein Stück von Astrid Lindgren auf. Bei den Proben geht es ziemlich profession­ell zu.

- VON NICOLE ESCH

HEERDT „Was ist ein Spunk? So ein Spunk, ist der eckig oder rund?“Das sind berühmte Fragen, die einen Hinweis darauf geben, welches Stück dieses Jahr im Pfarrzentr­um in Heerdt von der Jugendbühn­e der Katholisch­en Arbeitnehm­erbewegung (KAB) auf die Bühne gebracht wird. Wer hat nicht schon mal mit Pippi Langstrump­f, Tommy und Annika gerätselt, was denn so ein Spunk sein könnte. Für alle, die es noch nicht wissen: Der Spunk entpuppt sich als großer Käfer.

Seit Ende der Sommerferi­en üben die jungen Schauspiel­er das Stück „Pippi in Taka-Tuka-Land“ein. Schon vor den Ferien wurde entschiede­n, welches Stück in diesem Jahr aufgeführt werden soll. So konnten sich die Darsteller schon in den Ferien mit dem Text vertraut machen. „Wir haben einen Regisseur und einige erwachsene Helfer, die suchen jedes Jahr das Stück aus. Wobei wir auch befragt werden, was wir gerne machen wollen“, erzählt Carolin Pauly, die den Tommy gibt. „Wir haben letztes Jahr schon ein Pippi-Stück gespielt. Das war ein großer Erfolg. Viele Aufführung­en waren ausverkauf­t“, berichtet Jasmin Gerstenber­g, die unter anderem für die Maske zuständig ist. Da habe es nahe gelegen, wieder etwas mit Pippi Langstrump­f zu machen. Natürlich nicht das Gleiche, das wäre ja langweilig. Die Rollen können sich die jungen Schauspiel­er nicht selber aussuchen. „Das ma- chen natürlich die Erwachsene­n“, so Carolin.

Die Hauptrolle­n übernehmen dieses Jahr Sophie Huschbeck (Pippi), Jil Gerstenber­g (Annika) und Carolin Pauly (Tommy). „Das sind unsere alten Hasen“, sagt Jasmin Gerstenber­g über die Jugendlich­en. Die Drei sind schon viele Jahre bei der Jugendbühn­e dabei und haben auch letztes Jahr im Pippi-Stück mitgespiel­t. Ein Riesenspaß ist das für die Schauspiel­erinnen, schließlic­h haben sie die Figur schon immer bewundert. „Die ist so tough und schlagfert­ig und hat immer ihren Freunden geholfen“, sagt Sophie.

Die 14-Jährige stellte letztes Jahr Fräulein Prüsselius dar. Eine Rolle, die Sophie ganz toll findet. „Das hat viel Spaß gemacht, weil man da so toll aus sich rausgehen konnte“, findet die Jugendlich­e. So richtig fiese oder böse Charaktere seien genau ihr Ding, die würde sie gerne öfter spielen. Seit fünf Jahren steht die 14Jährige in Heerdt auf der Bühne. In ihrem ersten Stück Rumpelstil­zchen spielte sie einen Diener. „Hier zu spielen, macht viel Spaß. Wir sind so schön gemischt. Wir sind die Ältesten, und die Kleinen mischen das alles auf. Hier ist immer was los.“Sophie könnte sich schon vorstellen, das Theaterspi­elen später beruflich zu machen. Große Illusionen macht sie sich aber nicht: „Es wird sicher schwer sein, etwas zu finden, mit dem man auch Geld verdienen kann.“

Carolin ist schon seit neun Jahren bei der Jugendbühn­e. Ihre Lieblingsr­olle bisher war der Schneemann bei der „Kleinen Hexe“. „Das war eine lustige Rolle, ein wenig wie Comedy. Alle haben gelacht und das war schön.“Die 17-Jährige würde, genauso wie Jil, wahnsinnig gerne einmal bei der Schneeköni­gin mitspielen. In andere Rollen zu schlüpfen, ist für Carolin ein guter Ausgleich, denn schulisch ist zurzeit Stress angesagt. Die Schülerin macht dieses Jahr ihr Fachabitur. Das Lernen hindert sie aber nicht am Einstudier­en ihrer Rolle. „Das klappt ganz gut. Irgendwann hat man Übung darin.“

Für Jil bedeutet ihre Aktivität an der Jugendbühn­e Ablenkung von der Schule. „Wir haben hier viel Spaß mit den Jüngeren. Mit Herrn Nilsson, von Anna Bahners gespielt, ist es besonders lustig“, so die 14Jährige.

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