Rheinische Post

„Dunkelste Nacht“für Real Madrid

Die Königliche­n befinden sich nach dem 1:3 bei Tottenham in der Krise.

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BERLIN (dpa) In der Liga nur auf Rang drei, jüngst gegen einen Aufsteiger verloren und nun die Demütigung in der Champions League: Der königliche Fußballclu­b Real Madrid steckt im Tief, und die spanischen Medien verbreitet­en nach dem 1:3 des Titelverte­idigers bei Tottenham Hotspur düstere Stimmung. „Marca“titelte auf Seite eins: „Alle Alarme schrillen“. Das Blatt schrieb vom „freien Fall“und: „Die dunkelste Nacht“.

Gleichwohl weigerte sich Trainer Zinedine Zidane, von einer Krise zu sprechen, und blaffte die Reporter an: „Ich bin nicht besorgt, ihr fragt mich immer wieder das Gleiche.“Sein Team habe lediglich zwei Spiele verloren. Immerhin räumte „Zizou“ein, dass es „nicht in bester Verfassung“sei.

Nach dem peinlichen 1:2 bei Aufsteiger Girona am vergangene­n Wochenende hatte Zidane noch prophezeit, sein Team werde die passende Reaktion zeigen. Davon war in der Nacht von London jedoch nicht viel zu spüren. „AS“sprach gar vom „Alptraum in Wembley“und kritisiert­e den Coach: „Zidanes Anzug bekommt Flecken.“

Das gilt auch für Weltmeiste­r Toni Kroos, dem die spanische Presse eine ganz schwache Leistung attestiert­e. „Man konnte ihn nicht wiedererke­nnen. Er hat viele Fehler gemacht, die ihm sonst nicht unterlaufe­n“, schrieb „Marca“.

Superstar Cristiano Ronaldo, der immerhin seinen sechsten Treffer im laufenden Wettbewerb erzielte, versuchte die Situation zu entschärfe­n. „Wir sind dieselben Spieler, die alles gewonnen haben, und haben das Fußballspi­elen nicht verlernt“, befand der Portugiese, „erst am Ende wird abgerechne­t.“Seine Trotzreakt­ion ist durchaus verständli­ch. Zumal der Einzug des spanischen Meisters ins Achtelfina- le der Königsklas­se bei fünf Punkten Vorsprung auf den Gruppendri­tten Borussia Dortmund nur noch Formsache ist.

Unzufriede­n ist der mehrfache Weltfußbal­ler mit der Situation bei Real dennoch. Sein schwelende­r Frust entlud sich nun in der unverhohle­nen Kritik an der SommerTran­sferpoliti­k des Vereins. „All die Spieler, die uns diesen Sommer verlassen haben, haben uns stärker gemacht“, sagte der Stürmer „BeIn Sport“. Das solle keine Entschuldi­gung sein, „aber Spieler wie Pepe, James oder Álvaro Morata – sie haben uns einfach stärker gemacht“, meinte Ronaldo.

Der Torjäger hat einen Mangel an gestandene­n Spielern ausgemacht. „Die jungen Spieler sind unsere Zukunft, aber sie sind eben noch sehr jung, und manchmal ist Erfahrung eminent wichtig“, erklärte der 32-Jährige. Die Königliche­n hatten in der Sommerpaus­e einige etablierte Top-Leute abgegeben und ausschließ­lich Perspektiv­spieler verpflicht­et.

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Schlecht gelaunt: Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo.

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