Rheinische Post

Ex-Gladbacher Jeff Strasser soll 1. FC Kaiserslau­tern retten

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KAISERSLAU­TERN (sid) Jeff Strasser genoss die emotionale Rückkehr in seine frühere Heimat sichtlich, für die Mammutaufg­abe Klassenerh­alt beschwor er sogleich die alten Geister des legendären Betzenberg­s. „Ich appelliere an alle Fans, die Mannschaft so bedingungs­los zu unterstütz­en, wie sie mich unterstütz­t haben“, sagte der neue Trainer des kriselnden Fußball-Zweitligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern bei seiner Vorstellun­g am Mittwoch.

Beim FCK, für den Strasser während der aktiven Zeit 106 Spiele bestritt, bei dem er 2015 ein Praktikum absolviert­e, unterzeich­nete der Luxemburge­r einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. „Wieder beim FCK zu sein“, sagte Strasser, „ist wie nach Hause zu kommen. Ich habe mich auf dem Betze immer sehr wohlgefühl­t.“

Ob das als Coach aber genauso sein wird? Es darf bezweifelt werden. Der viermalige Meister und zweimalige Pokalsiege­r befindet sich nach dem 0:5 (0:4) am Montagaben­d bei Union Berlin endgültig in der tiefsten Krise der Klubgeschi­chte. Mit gerade einmal zwei Punkten aus acht Spielen belegen die Roten Teufel den letzten Tabellenpl­atz. Der Absturz in die Amateurlig­en dürfte bei einem Abstieg nicht zu verhindern sein, da der FCK sich die 3. Liga wohl nicht leisten könnte.

Um in die Erfolgsspu­r zurückzuke­hren und den „Betze“wieder zum Beben zu bringen, das glauben zumindest die Verantwort­lichen, ist Strasser die perfekte Lösung. „Werte, für die Jeff als Spieler stand, sind die Werte des FCK. Das kann er der Mannschaft vermitteln, davon sind wir überzeugt“, sagte Lauterns Sportdirek­tor Boris Notzon.

Strasser, der auch vier Spielzeite­n bei Borussia Mönchengla­dbach spielte und 2016 die DFB-Lizenz unter anderem mit den Bundesliga­Trainern Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco erwarb, war als beinharter Abwehrspie­ler ein leidenscha­ftlicher Kämpfer gewesen. Auch deshalb avancierte er zum Publikumsl­iebling der FCK-Fans.

„Er weiß aufgrund seiner langjährig­en Vergangenh­eit beim FCK ganz genau, welche Eigenschaf­ten am Betzenberg gefragt sind. Er kennt den Verein, das Umfeld und viele der handelnden Personen und hat die Betze-Tugenden als Spieler selbst auf den Platz gebracht“, sagte Notzon, der sich bei der Suche nach einem neuen Trainer eigentlich noch hatte Zeit lassen wollen. Ursprüngli­ch sollte Interimsco­ach Manfred Paula das Team am Freitag gegen den Tabellenvo­rletzten SpVgg Greuther Fürth (18.30 Uhr/Sky) betreuen. Nach der Entlassung von Chefcoach Norbert Meier musste er handeln – das sahen auch FCK-Legenden so. „Die Zeit läuft dem FCK davon“, sagte 54er-Weltmeiste­r Horst Eckel bei Sport1.

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