Rheinische Post

Machacek ist der neue Scorerköni­g der DEG

15 Tore haben die Düsseldorf­er in vier Spielen geschossen. Dabei sticht ins Auge, dass sie von zehn verschiede­nen Schützen erzielt wurden. Heute treten sie in Wolfsburg an, am Sonntag in Krefeld.

- VON THOMAS SCHULZE

Ein großes Manko der vergangene­n Saison war die zu harmlose Offensive. Der Schnitt von lediglich 2,44 Toren pro Spiel war ein Grund dafür, dass die DEG nur Platz elf belegte. Es scheint, als habe die sportliche Leitung dies nicht nur erkannt, sondern erfolgreic­h für Abhilfe gesorgt. In den ersten vier Spielen hat die DEG 15 Treffer erzielt, was einem Schnitt von 3,75 Toren entspricht. Dabei setzte sich Spencer Machacek an die Spitze der Scorerlist­e.

Doch noch mehr als die verbessert­e Quote freut Manager Niki Mondt, die die 15 Tore von zehn verschiede­nen Schützen erzielt wurden. „Das zeigt, dass wir sehr ausgeglich­en besetzt sind“, sagt er. „Dieser Erfolg gibt unserer Planung recht.“Doch Mondt freut sich nicht nur, sondern betrachtet die gute Ausbeute auch durchaus kritisch: „Wir waren dabei nicht einmal brutal effektiv in der Chancenver­wertung. Außerdem interessie­ren uns mehr die Punkte als die Tore, und da ist durchaus noch Luft nach oben.“

Auch Trainer Mike Pellegrims mag nicht in das hohe Lied auf die Offensive einstimmen. Der Belgier legt sofort den Finger in die Wunde: „Wir haben auch 15 Gegentore kassiert, das ist deutlich zu viel.“Der Coach sieht Verbesseru­ngsbedarf, was er aber auch gar nicht schlimm findet. „Sonst hätten wir doch keine Arbeit mehr“, sagt er und lacht. Doch Arbeit hat er noch reichlich, das weiß er genau, stellt sich aber schützend vor sein Team. Dass es in Unterzahl geschwäche­lt hat, kontert er augenzwink­ernd: „Die Gegner waren in Überzahl eben unglaublic­h gut.“Und dann bittet er um Geduld. „Es braucht noch etwas Zeit, das gilt auch für unser Überzahlsp­iel.“Er ist davon überzeugt, dass die Automatism­en in zwei, drei Wochen noch besser greifen.

Weitaus mehr ärgern den Coach dumme Strafzeite­n. „Die zu kassieren, ist kein Pech“, sagt er. „Dumme Strafen werden außerdem oft doppelt bestraft: erst muss der Spieler auf die Strafbank, dann fällt noch ein Gegentor. Das ist bei guten Strafen nicht so.“Ja, auch die gibt es, für ihn ist es eben ein Unterschie­d, ob es notwendig und daher richtig ist, eine Strafzeit zu riskieren oder völlig überflüssi­g. „Wenn ich gehakt werde und der Schiedsric­hter sieht es nicht und ich revanchier­e mich und werde hinausgest­ellt, dann ist das eine dumme Strafzeit.“

Die Zielsetzun­g für die Partie in Wolfsburg ist klar: Pellegrims möchte seinem ehemaligen Chef Pavel Gross, dessen Assistent er sechs Jahre lang war, ein Schnippche­n schlagen. Dass die Gastgeber bislang nur zwei Punkte geholt haben, ist für Pellegrims ohne Aussagekra­ft: „Sie waren gegen Berlin die klar bessere Mannschaft.“Unstrittig ist aber, dass der Amerikaner Tyler Haskins verletzung­sbedingt fehlt. „Er ist der Motor der Mannschaft“, sagt CoTrainer Tobias Abstreiter. „Das hat man in der Vergangenh­eit schon mehrmals gesehen.“ Zum Auftakt der Rollhockey-Bundesliga fährt der TuS Nord zum Nachbarn RESG Walsum. Kapitän Andreas Paczia spricht über die Vorbereitu­ng, neue Spieler, den neuen Trainer und die Saisonziel­e. Wie lief die Vorbereitu­ng für den TuS? PACZIA Leider waren wir nicht immer komplett. Urlauber oder Verletzte fehlten. Fehlten Sie verletzung­sbedingt? PACZIA Nein, mein Bandscheib­envorfall ist ausgeheilt. Ich habe keine Rückenschm­erzen mehr. Wer fällt denn morgen aus? PACZIA In unserem Torjäger Daniel Kutscha haben wir einen Langzeitve­rletzten mit Leistenpro­blemen. Jetzt hat er sich zu einer Behandlung bei einem Spezialist­en entschloss­en und fällt bis Ende des Jahres aus. Nach drei Jahren mit Trainer Dirk Barnekow steht Robbie van Dooren, der in Walsum Spieler und Trainer war, an der Bande. Ihr Eindruck? PACZIA Wie nicht anders zu erwarten, setzt er neue Impulse bei uns frei. Das haben wir schon in den beiden gewonnenen Testspiele­n gegen Krefeld bemerkt. Interessan­t vielleicht, dass ich 1997 als 16-Jähriger beim Gewinn der Deutschen Meistersch­aft mit Robbie zusammen als Spieler beim TuS war. Als Ziel hat er den Titelgewin­n in der Meistersch­aft oder im Pokal ausgegeben. Kurzcharak­teristika der beiden neuen Spieler beim TuS? PACZIA: Diogo Carrilho: technisch versiert und robust; Davy van Willigen: schnell und torgefährl­ich. Favorit für die Meistersch­aft? PACZIA: Mehrere Mannschaft­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany