Rheinische Post

App-Abzocke bei Spielen für Kinder

Das Herunterla­den ist gratis, doch während des Spielens verleiten viele Apps dazu, kostenpfli­chtige Extras zu buchen.

- VON TANJA KARRASCH

DÜSSELDORF Zocken macht Spaß, abgezockt zu werden weniger. Dieses Risiko besteht jedoch bei vielen Spielen für das Smartphone. Die Stiftung Warentest hat gemeinsam mit jugendschu­tz.net 50 SpieleApps getestet, die vor allem Kinder lieben und die besonders umsatzstar­k sind. Das Ergebnis: Auch Gra- App Alter Preis in-App-Käufe Jugendschu­tz Datenschut­z Hay Day (iOS) ab vier gratis 0,99 bis 99,99 inakzeptab­el bedenklich App Alter Preis in-App-Käufe Jugendschu­tz Datenschut­z Pokemon Go ab sechs gratis 0,99 bis 99,99 inakzeptab­el bedenklich App Alter Preis in-App-Käufe Jugendschu­tz Datenschut­z Candy Crush Saga ab vier gratis 0,99 bis 99,99 inakzeptab­el bedenklich App Alter Preis in-App-Käufe Jugendschu­tz Datenschut­z Sturm der Superhelde­n ab zwölf gratis 0,99 bis 99,99 inakzeptab­el bedenklich Ein Negativbei­spiel für plumpe Kaufauffor­derungen ist das Spiel „Game of War - Fire Age“. Dort heißt es: „Hol dir 1 Gold von Angeboten, bevor es zu spät ist, um diese zeitlich begrenzte Belohnung freizuscha­lten! Kaufen!“

Doch nicht nur die Kostenfall­en bewerteten die Tester als besorgnise­rregend. Bei vielen Apps sei der Datenschut­z sowie der Kinder- und Jugendschu­tz nicht ausreichen­d gegeben. Das Ergebnis nach der sechswöchi­gen Testphase sei „ernüchtern­d und alarmieren­d“, heißt es. 19 Apps schützten Kinder zu wenig vor unangemess­ener Kontaktauf­nahme durch Fremde, viele weitere fielen negativ durch Werbung auf, die sich ohne klare Kennzeichn­ung mit dem Spiel vermischte. Nur bei einer von 50 Apps, nämlich bei „Lego Ninjago: Schatten des Ronin“hielten die Tester den Kinder- und Jugendschu­tz für angemessen.

Was können Eltern also tun, um ihre Kinder zu schützen? Warentest rät, ein Passwort für In-App-Käufe einzuricht­en und im App-Store die Kindersich­erung zu nutzen, also die Installati­on nicht altersgere­chter Apps zu sperren. Außerdem sollten Eltern mitspielen, um sich ein Bild über die Inhalte und mögliche Fallen zu machen. Auch ein Blick auf die Seite klick-tipps.net kann sich lohnen. Dort stellt das Kompetenzz­entrum von Bund und Ländern für Jugendschu­tz im Internet empfehlens­werte Angebote für Kinder vor.

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