Rheinische Post

Radstreife­n auf der Kaiserstra­ße noch in diesem Jahr

Da ohnehin die Fahrbahnde­cke erneuert werden muss, soll Radweg-Markierung schon nach Sommerpaus­e erfolgen.

- VON MARC INGEL

PEMPELFORT Im Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss wurde die Neugestalt­ung der Kaiserstra­ße, die vor allem einen beidseitig­en Radfahrstr­eifen und damit den Wegfall einer Fahrspur vorsieht, noch als „Perspektiv­papier“präsentier­t. Doch eine zumindest teilweise Umsetzung kommt schneller als gedacht. Wie der städtische Fahrradbea­uftragte Steffen Geibhardt jetzt in der Bezirksver­tretung 1 verkündete, soll das Stück zwischen Sternstraß­e und Klever Straße stadtauswä­rts bereits direkt nach der Sommerpaus­e einen separaten Radstreife­n erhalten. Das hänge damit zusammen, dass die Fahrbahnde­cke auf diesem Abschnitt ohnehin erneuert werden müsse und man daher die Markierung­sarbeiten direkt mit durchführe­n könne.

Eine Bürgerinfo­rmation werde es vorab allerdings nicht geben. Die CDU hatte sogar beantragt, kurzfristi­g eine richtige Bürgerbete­ili- gung inklusive Mitsprache­recht durchzufüh­ren, das wurde in der Sitzung allerdings mehrheitli­ch abgelehnt.

Die Umgestaltu­ng der Kaiserstra­ße findet nicht nur Befürworte­r. Insbesonde­re die weitgehend­e Reduzierun­g auf zwei Fahrspuren stößt beispielsw­eise bei der CDU auf Kritik. So glaubt Andreas Schendel (obwohl nach eigener Aussage selbst leidenscha­ftlicher Radfahrer) nicht, dass etwa für das Stück zwischen Scheiben- und Inselstraß­e stadteinwä­rts der Wegfall einer Spur tragbar sei, gerade zu Messezeite­n. „Die aktuelle Baustelle dort führt doch schon jetzt ständig zu Staus.“Geibhardt stützt sich jedoch auf Zählungen, wonach der Verkehr auf der Kaiserstra­ße seit den Umbauten rund um den Kö-Bogen insgesamt abgenommen habe (nur noch 70 Prozent von dem, was vorher mal an Belastung da war) – und dass das auch so bleibt. Schendel beklagte ebenfalls den Wegfall der Parkplätze vor der Robert-Schumann-Musik- hochschule. „Das sind die Einzigen, die für Gäste der Schüler zur Verfügung stehen.“Das sei nun mal der Preis einer optimierte­n Radwegefüh­rung, so Geibhardt – und nein, die Stadt habe die Musikhochs­chule nicht gefragt, ob sie die Parkplätze benötigen würde: „Die Antwort hätte ohnehin Ja gelautet.“Auf die Frage, mit wie viel Radfahrern er denn auf der Kaiserstra­ße rechne, wollte sich Geibhardt auch nicht einlassen: „Wir machen eine Angebotspl­anung, keine Prognosepl­anung.“

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