Bessere Betreuung für Demenzkranke
Kliniken vereinbaren gemeinsame Charta zum Umgang mit Demenz.
(RP) Wenn Menschen mit Demenzerkrankungen zu Patienten werden, stellt das die Krankenhäuser vor besondere Herausforderungen. Menschen mit Demenz fällt es häufig schwerer, sich im Krankenhaus zurechtzufinden. Die fremde Umgebung und die ungewohnten Abläufe machen ihnen oftmals Angst. Das kann zu Abwehrverhalten führen und den klar strukturierten Ablauf im Krankenhaus stören, die Behandlung erschweren und im schlimmsten Fall den Genesungsprozess verlangsamen.
Aus diesem Grund haben die Düsseldorfer Krankenhäuser und Oberbürgermeister Thomas Geisel, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat, am Mon- tag eine gemeinsame Charta zum Umgang mit demenzkranken Patienten verabschiedet. Die Krankenhäuser wollen die Situation der Demenzkranken deutlich verbessern. Dazu gehört zum Beispiel, dass die räumliche Umgebung an die Bedürfnisse demenzkranker Menschen angepasst und spezifische Betreuungsangebote konzipiert werden sollen.
Denn auch die Beschäftigten in Krankenhäusern stellt die steigende Anzahl an demenzkranken Patienten vor neue Herausforderungen. Das Strategiepapier, das auf Initiative des Arbeitskreises „Demenz als Nebendiagnose im Krankenhaus“erarbeitet wurde, sieht deshalb auch vor, dass die Beschäftigten im Umgang mit Menschen mit Demenz verstärkt qualifiziert werden sollen. Es sollen außerdem künftig auch Angehörige in die Betreuung einbezogen werden. „Dies ist ein wichtiger Schritt, Menschen mit Demenz besser zu versorgen und den Klinikalltag nach deren Bedürfnissen neu auszurichten“, sagt Oberbürgermeister Thomas Geisel. Gleichzeitig nütze die Charta aber auch den Krankenhäusern, da die tägliche Arbeit somit erleichtert würde.
Mit dem demografischen Wandel steigt auch die Zahl älterer Patienten im Krankenhaus. Wie die Stadt mitteilt, waren 2014 über 50 Prozent der operierten Patienten älter als 64 Jahre.