Turu daheim unsanft gestoppt
Der Fußball-Oberligist ist gegen Jahn Hiesfeld chancenlos und verliert mit 0:2. Der SC West erkämpft in Ratingen beim 3:3 einen Punkt. Simon Deuß trifft doppelt.
Turu – Jahn Hiesfeld 0:2. Das Duell der beiden im Mittelfeld der Oberliga platzierten Mannschaften haben die Gäste klar für sich entschieden. Zu einfallslos und harmlos waren die Oberbilker, die sich keine echte Chance erspielten, so dass die Niederlage auch verdient war.
Vor der Pause wurde den Zuschauern spielerisch wenig Ansprechendes geboten. Die Gastgeber erspielten sich nicht eine torreife Gelegenheit. So waren sie mit dem torlosen Remis gut bedient, denn die Dinslakener kamen immerhin zwei Mal gefährlich vor das Tor. Dabei war zunächst der Oberbilker Armin Pjetrovic behilflich, der den Ball vertändelte. Kevin Menke luchste ihm den Ball ab und prüfte Turus Torhüter Björn Nowicki. Der war in dieser Szene ebenso auf dem Posten wie bei einem Flachschuss aus 18 Metern von Torjäger Damiano Schirru.
Nach dem Wechsel verstärkte sich der Eindruck. Die Überlegenheit der Gäste wurde größer, so dass es nur eine Frage der Zeit war, wann sie in Führung gehen würden. In der 61. Minute war es so weit. Eine Kombination über Menke und Schirru schloss der zur Pause eingewechselte Pascal Spors mit einem Flachschuss aus 20 Metern erfolgreich ab. Neun Minuten vor dem Ende machte Hiefeld den Sieg perfekt. Nach einer Flanke von Adrian Rakowski stand Menke völlig frei und köpfte den Ball zum 0:2 ins Netz. Es war sein 15. Saisontor.
Die Leistung der Turu war enttäuschend. Den Oberbilkern fehlte es in der Offensive an Ideen, den notwendigen Zug zum Tor und auch an Durchschlagskraft. So verwundert es nicht, dass ihnen kein Treffer gelang. Nur gut, dass Turu bereits 38 Punkte auf dem Konto hat und somit nur noch theoretisch in Abstiegsgefahr geraten kann. Ratingen 04/19 – SC West 3:3. Julien Schneider hielt es maximal ein paar Sekunden auf der Trainerbank. Der offene Schlagabtausch in Ratingen war für den Assistenzcoach der Oberkasseler schlichtweg zu spannend, um ihn aus ruhiger Sitzposition verfolgen zu können. Vor allem, weil Schneider als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie unbedingt punkten wollte. Schließlich hatte der SCW-Vorstand Cheftrainer Marcus John Tickets für das Champions-League-Halbfinale zwischen der AS Monaco und Juventus Turin geschenkt und damit Schneider sein vollstes Vertrauen signalisiert. Dieses wollte er umgehend zurückzahlen und John positive Neuigkeiten nach Monaco senden.
Dass Schneider sein Team gut eingestellt hatte, sollte sich durch die 2:0-Führung nach nur 20 Minuten abzeichnen. Herausragend war dabei die Vorlage von Fabian Stutz, der den Ball für Simon Deuß mit der Brust abtropfen ließ. Noch komfortabler erschien der Vorsprung dann infolge eines kapitalen Abwehrbocks, den Dennis Ordelheide im zweiten Versuch nutzte. Die Ratinger Statistik wies aus, dass die Hausherren nach einem Rückstand stets als Verlierer vom Platz gegangen sind. Diesmal zeigte der Liga-Siebte jedoch Comeback-Qualitäten. Dem verdienten Anschlusstreffer vor der Halbzeit ließ Yannick Wollert einen Lattenkracher aus 35 Metern folgen.
Zwei Blitztore kurz nach der Pause drehten die Partie. Zumindest für vier Minuten, denn dann setzte Deuß das Torfestival fort und netzte zum erneuten Ausgleich ein.
Nun könnte man anfügen, dass ein Remis für das Ratinger Allesoder-Nichts-Team ebenfalls äußerst untypisch ist. Nach 29 Spieltagen standen bisher nur zwei Unentschieden auf dem Papier. Hätten sich Ryutaro Omote (SCW) und Carlos Penan (Ratingen) nicht im letzten Moment in die Schüsse des jeweiligen Gegners geworfen, hätte es womöglich auch einen Sieger gegeben – so aber blieb es beim 3:3.