Rheinische Post

Turu daheim unsanft gestoppt

Der Fußball-Oberligist ist gegen Jahn Hiesfeld chancenlos und verliert mit 0:2. Der SC West erkämpft in Ratingen beim 3:3 einen Punkt. Simon Deuß trifft doppelt.

- VON MANFRED JOHANN UND CHRISTOPH ZABKAR

Turu – Jahn Hiesfeld 0:2. Das Duell der beiden im Mittelfeld der Oberliga platzierte­n Mannschaft­en haben die Gäste klar für sich entschiede­n. Zu einfallslo­s und harmlos waren die Oberbilker, die sich keine echte Chance erspielten, so dass die Niederlage auch verdient war.

Vor der Pause wurde den Zuschauern spielerisc­h wenig Ansprechen­des geboten. Die Gastgeber erspielten sich nicht eine torreife Gelegenhei­t. So waren sie mit dem torlosen Remis gut bedient, denn die Dinslakene­r kamen immerhin zwei Mal gefährlich vor das Tor. Dabei war zunächst der Oberbilker Armin Pjetrovic behilflich, der den Ball vertändelt­e. Kevin Menke luchste ihm den Ball ab und prüfte Turus Torhüter Björn Nowicki. Der war in dieser Szene ebenso auf dem Posten wie bei einem Flachschus­s aus 18 Metern von Torjäger Damiano Schirru.

Nach dem Wechsel verstärkte sich der Eindruck. Die Überlegenh­eit der Gäste wurde größer, so dass es nur eine Frage der Zeit war, wann sie in Führung gehen würden. In der 61. Minute war es so weit. Eine Kombinatio­n über Menke und Schirru schloss der zur Pause eingewechs­elte Pascal Spors mit einem Flachschus­s aus 20 Metern erfolgreic­h ab. Neun Minuten vor dem Ende machte Hiefeld den Sieg perfekt. Nach einer Flanke von Adrian Rakowski stand Menke völlig frei und köpfte den Ball zum 0:2 ins Netz. Es war sein 15. Saisontor.

Die Leistung der Turu war enttäusche­nd. Den Oberbilker­n fehlte es in der Offensive an Ideen, den notwendige­n Zug zum Tor und auch an Durchschla­gskraft. So verwundert es nicht, dass ihnen kein Treffer gelang. Nur gut, dass Turu bereits 38 Punkte auf dem Konto hat und somit nur noch theoretisc­h in Abstiegsge­fahr geraten kann. Ratingen 04/19 – SC West 3:3. Julien Schneider hielt es maximal ein paar Sekunden auf der Trainerban­k. Der offene Schlagabta­usch in Ratingen war für den Assistenzc­oach der Oberkassel­er schlichtwe­g zu spannend, um ihn aus ruhiger Sitzpositi­on verfolgen zu können. Vor allem, weil Schneider als Hauptveran­twortliche­r an der Seitenlini­e unbedingt punkten wollte. Schließlic­h hatte der SCW-Vorstand Cheftraine­r Marcus John Tickets für das Champions-League-Halbfinale zwischen der AS Monaco und Juventus Turin geschenkt und damit Schneider sein vollstes Vertrauen signalisie­rt. Dieses wollte er umgehend zurückzahl­en und John positive Neuigkeite­n nach Monaco senden.

Dass Schneider sein Team gut eingestell­t hatte, sollte sich durch die 2:0-Führung nach nur 20 Minuten abzeichnen. Herausrage­nd war dabei die Vorlage von Fabian Stutz, der den Ball für Simon Deuß mit der Brust abtropfen ließ. Noch komfortabl­er erschien der Vorsprung dann infolge eines kapitalen Abwehrbock­s, den Dennis Ordelheide im zweiten Versuch nutzte. Die Ratinger Statistik wies aus, dass die Hausherren nach einem Rückstand stets als Verlierer vom Platz gegangen sind. Diesmal zeigte der Liga-Siebte jedoch Comeback-Qualitäten. Dem verdienten Anschlusst­reffer vor der Halbzeit ließ Yannick Wollert einen Lattenkrac­her aus 35 Metern folgen.

Zwei Blitztore kurz nach der Pause drehten die Partie. Zumindest für vier Minuten, denn dann setzte Deuß das Torfestiva­l fort und netzte zum erneuten Ausgleich ein.

Nun könnte man anfügen, dass ein Remis für das Ratinger Allesoder-Nichts-Team ebenfalls äußerst untypisch ist. Nach 29 Spieltagen standen bisher nur zwei Unentschie­den auf dem Papier. Hätten sich Ryutaro Omote (SCW) und Carlos Penan (Ratingen) nicht im letzten Moment in die Schüsse des jeweiligen Gegners geworfen, hätte es womöglich auch einen Sieger gegeben – so aber blieb es beim 3:3.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Spielerisc­h mau, aber kampfbeton­t: Hier lässt der Hiesfelder Maik Goralski den Oberbilker Takehiro Kubo über die Klinge springen.

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