Rheinische Post

Nervös, aber vorfreudig

In vielen Gemeinden findet am Weißen Sonntag traditione­ll die Erstkommun­ion statt. Auch Lina und Luka haben übermorgen in St. Maximilian ihren großen Tag.

- VON JULIA CHLADEK

Die Kommunionk­erzen sind gebastelt, die Einladungs­karten längst verschickt, die Abläufe eingeübt, und das Essen ist bestellt. Seit Januar bereiten sich Lina Gottlieb und Luka Beier gemeinsam mit 19 anderen Kindern aus St. Maximilian, St. Lambertus, St. Andreas und St. Mariä Empfängnis auf ihre Erstkommun­ion vor. Übermorgen, am Weißen Sonntag, wird es endlich so weit sein. Aufregung? Keine Spur. „Ich freue mich einfach auf den Tag und vor allem darauf, dass die ganze Familie endlich mal wieder zusammenko­mmt“, sagt der achtjährig­e Luka. „Nervös ist er aber schon“, verrät Mutter Andrea Flass.

Kein Wunder, denn in der Kommunions­vorbereitu­ng gab es viel zu lernen und viel zu erleben. Credo, Kreuzweg, Rosenkränz­e basteln, da kann man schon mal durcheinan­der kommen. Eine Aktion ist zumindest Luka aber ganz besonders im Gedächtnis geblieben:„Die Beichte fand ich gut. Wir haben auf grüne Zettel geschriebe­n, was wir Gutes getan haben und für uns behalten wollen. Schlechtes haben wir dann auf rote Zettel geschriebe­n und die anschließe­nd verbrannt“, erinnert sich der Drittkläss­ler. Linas persönlich­es Highlight war der Gottesdien­st, den die Kinder auf der Wochenendf­ahrt nach Essen nachspiele­n durften.

Ganz so fromm ging es aber keineswegs die ganze Zeit zu. „Ich fand es einfach toll, dass meine Mama unsere Kommuniong­ruppe geleitet hat und dass ich mit allen meinen Freunden in der Gruppe war“, erzählt Lina. „Natürlich haben wir immer viele spielerisc­he und gestalteri­sche Elemente eingebaut und versucht, den Kindern die biblischen Inhalte mit religionsp­ädagogisch­en Methoden zu vermitteln“, ergänzt Maike Gottlieb, die in diesem Jahr zum ersten Mal als Katechetin dabei war.

Und auch auf der Wunschlist­e für den großen Tag steht vor allem Sportliche­s. „Lina spricht seit Monaten über nichts anderes als eine Tischtenni­splatte“, erzählt Mutter Maike. Ob diese am Sonntag unter den Geschenken zu finden ist, wird selbstvers­tändlich noch nicht verraten. Einen Schritt weiter ist da schon Luka. Ganz bestimmte Turnschuhe hatte er sich gewünscht – und da die anprobiert werden mussten, kennt der Achtjährig­e zumindest eines seiner Geschenke schon ganz genau. So viel Stress wie beim Schuhkauf – denn das Sondermode­ll hatte natürlich nicht jeder Laden auf Lager – gab es bei der Wahl des Outfits zum Glück nicht. Kein Anzug, sondern eine Hose mit passender Jacke und Krawatte ist es bei Luka geworden. Lina hat ihr Kleid sogar schon seit letztem Jahr im Schrank hängen. „Das passte einfach – auch wenn uns alle für verrückt erklärt haben, das Kleid ein Jahr im Voraus zu kaufen“, erinnert sich Maike Gottlieb.

Auch gefeiert wird bei beiden Familien ganz stressfrei: Beiers haben sich für eine Feier zuhause entschiede­n, es gibt einen Sektempfan­g, Kuchen, Mittag- und Abendessen mit den Verwandten. Gottliebs lassen sich in der ConzenSamm­lung von Florian Conzen bekochen, nachmittag­s stoßen dann noch Freunde mit ihren Kindern dazu. „Ich wusste ja, was mich erwartet, und war deshalb relativ entspannt“, resümiert Andrea Flass, deren ältere Tochter Alina vor fünf Jahren zur Erstkommun­ion ging, die Vorbereitu­ng. Und auch Maike Gottlieb sagt: „Es war eine intensive, aber sehr bereichern­de Zeit.“In vier Jahren ist dann Linas jüngerer Bruder an der Reihe.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Heute noch im Freizeitou­tfit, am Sonntag dann ganz feierlich: Luka Beier und Lina Gottlieb gehe n in St. Maximilian zur Erstkommun­ion.

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