Rheinische Post

Turu kommt der Abstiegszo­ne näher

Nach dem 0:1 bei Kapellen-Erft beträgt der Vorsprung des Fußball-Oberligist­en auf die Abstiegsre­gion nur noch fünf Zähler. Beim SC West feiert derweil Merveil Tekadiomon­a seine Torpremier­e beim 1:1 gegen den 1. FC Bocholt.

- VON MANFRED JOHANN UND CHRISTOPH ZABKAR

SC Kapellen-Erft – Turu 1:0. Auch im zweiten Spiel nach der Winterpaus­e blieb Turu ohne Punktgewin­n. Die Mannschaft von Trainer Frank Zilles unterlag beim SC Kapellen-Erft mit 0:1. War das 1:2 gegen das Oberliga-Spitzentea­m aus Schonnebec­k nicht so überrasche­nd, so kassierte Turu gestern eine schmerzlic­he Niederlage gegen eine ebenfalls abstiegsbe­drohte Mannschaft. Die Sorgenfalt­en bei den Verantwort­lichen in Oberbilk und den Anhängern dürften dadurch noch etwas tiefer geworden sein.

Turu hatte in den ersten 45 Minuten die größeren Chancen, brachte aber wie viel zu oft in dieser Spielzeit den Ball nicht über die Torlinie. Das fing bereits an nach einer Viertelstu­nde an, als Julian Kray nach einer Flanke von Saban Ferati mit einer Direktabna­hme scheiterte. Wenige Minuten später spielte Kray den Ball mit der Hacke zu Ferati, dessen Schuss aber von Kapellens Tohüter Oliver Seibert zur Ecke gelenkt wurde. Bis zum Halbzeitpf­iff vergaben noch Malte Boermans und Max Nadidai zwei weitere Möglichkei­ten. Nur Takehiro Kubo gelang ein Treffer (43.), der aber wegen einer Abseitsste­llung nicht gegeben wurde. Die Hausherren hatten nur eine Chance durch Said Harouz.

Der Auftritt der Düsseldorf­er nach der Pause war dann eine einzige Enttäuschu­ng. Fehler über Fehler häuften sich, Ecken gingen ins Nichts, Standards blieben harmlos. Immer wieder versuchte man sein Glück mit lang nach vorne geschlagen­en Bällen, die aber keine Abnehmer fanden. Es kam, wie man es befürchten musste. In der 61. Minute störte Nadidai seinen Gegenspiel­er zu zögerlich an einer Flanke. Der Ball kam zu Shota Arai in den Strafraum. Der fackelte nicht lange und schoss den Ball aus zwölf Metern unhaltbar zum Siegtreffe­r ins Tor. Es war der erste Saisontref­fer des Japaners. Durch den Erfolg tauschten Kapellen und Turu die Plätze in der Tabelle. SC West – 1. FC Bocholt 1:1. Zu Hause ist es doch am schönsten. Das dachte sich auch der Fußball-Oberligist SC West, der nach zwei Auswärtsni­ederlagen in Folge endlich wieder an der heimischen Schorlemer­straße antreten durfte. In den eigenen vier Wänden sah die Welt für das Team von Trainer Marcus John auch schon wieder anders aus. Mit einer kämpferisc­hen Leistung feierte der SCW einen Punktgewin­n gegen den Tabellenvi­erten aus Bocholt. Ein Spieler freute sich nach dem Spiel ganz besonders.

Vor der Partie war John ein wenig am Tüfteln. Ein paar Stellschra­uben hier, ein paar Feinheiten dort, fertig war die Aufstellun­g. Im Vergleich zur Vorwoche schickte der Coach vier Neue ins Rennen. Dabei sollte insbesonde­re die neu formierte Angriffsre­ihe mit Anton Bobyrew, Simon Deuß und Merveil Tekadiomon­a dem Offensivge­ist neues Leben einhauchen. Für Tekadiomon­a war der Startelfei­nsatz die lang ersehnte Chance. Zwar lobte John in aller Regelmäßig­keit seinen Trainingse­ifer, aber auf dem Platz gelang Tekadiomon­a bisher noch nicht der Durchbruch. Hinten anstellen und wieder nach vorn arbeiten, dachte sich der Sommerzuga­ng aus Wittlaer. „Ein Wechsel stand nicht zur Diskussion. Meine Teamkolleg­en haben mich immer unterstütz­t, und auch der Trainer hat mir sein Vertrauen signalisie­rt. Jetzt habe ich meine Chance bekommen“, erklärte der 20-Jährige. Auf dem linken Flügel setzte sich der gelernte Stürmer einige Male gekonnt in Szene und kam in der 69. Minute endlich zu seinem ersten Torerfolg im SCW-Trikot.

Nach einer Flanke von Fabio Forster überließ Dennis Ordelheide seinem Teamkolleg­en den Ball, und mit ein wenig Glück prallte Tekadiomon­as Schuss vom Torwart ins Netz. „Über das Tor freue ich mich ganz besonders. Zum einen mussten wir eine Reaktion zeigen, zum anderen gibt es mir viel Selbstvert­rauen“, sagte der Torschütze. Zwar konnte Bocholt noch den Ausgleichs­treffer erzielen, aber mit dem leistungsg­erechten Unentschie­den konnte beide Parteien gut leben.

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FOTO: HUBERT WILSCHREY Turus Philip Lehnert (mi.) versucht sich im Zweikampf mit Kapellens Siegtorsch­ützen Shota Arai. Schiedsric­hterin Caroline Telahr hat alles im Blick.

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