Rheinische Post

Air Berlin gibt Passagiere­n Schonfrist bei Gratis-Snacks

Die Fluggesell­schaft hat es nicht geschafft, ihre Sparmaßnah­me rechtzeiti­g umzusetzen. Heute tagt der Verwaltung­srat.

- VON DANIEL FIENE

DÜSSELDORF Passagiere von Air Berlin bekommen entgegen den ursprüngli­chen Planungen weiter kostenlose Getränke und Snacks serviert. Eigentlich wollte die finanziell angeschlag­ene Fluggesell­schaft diesen Service seit Anfang November einsparen. Doch sie hat die Umstellung nicht rechtzeiti­g geschafft. Für die Passagiere gibt es somit eine Schonfrist.

Seit einigen Tagen hätten Passagiere die intensiven Sparbemühu­ngen eigentlich direkt zu spüren bekommen sollen. Air Berlin hatte geplant, das bisher kostenlose Angebot an Softdrinks und Snacks auf der Kurz- und Mittelstre­cke zum 1. November abzuschaff­en. Wer etwa auf der Strecke von Düsseldorf nach Berlin oder Mallorca einen Tomatensaf­t will, muss dafür eigentlich zahlen. Allerdings hat die Umstellung noch nicht geklappt.

Wie eine Air-Berlin-Sprecherin unserer Redaktion bestätigte, ist der Start des neuen Konzepts aus „operativen Gründen“verschoben worden. Böse Zungen behaupten, Air Berlin schaffe es nicht mal, sein Sparprogra­mm umzusetzen. Daher werden die Passagiere auch noch im Dezember Snacks und Getränke kostenfrei erhalten. Im Januar könnte sich dies ändern. Wenn die operativen Probleme behoben sind, will Air Berlin die alkoholfre­ien Ge- tränke und Snacks verkaufen. Ausnahmen gelten für Reisende, die einen teureren Tarif buchen oder eine Vielfliege­rkarte haben. Auf Langstreck­en und Flügen auf die Azoren, Kanaren, nach Madeira, Marokko, Ägypten und Israel soll es weiter kostenfrei­e Getränke geben.

Nicht nur hier kommt das Unternehme­n nicht voran. Ende September hatte bereits der Verwaltung­srat seine Entscheidu­ng zur neuen Strategie verschoben. Heute kommen die Kontrolleu­re erneut zusammen. Laut „Handelsbla­tt“soll das Sparprogra­mm nun doch glimpflich­er ausfallen als zunächst geplant. Zeitweise war von dem Abbau Hunderter Jobs die Rede. Zugleich will die Fluggesell­schaft auch expandiere­n. Unter anderem soll es um den Ausbau der Langstreck­e gehen. Wie Air Berlin das finanziert, bleibt offen. Die zweitgrößt­e deutsche Fluggesell­schaft hängt am Tropf ihrer arabischen Mutter Etihad.

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