Rheinische Post

Seehofer will verschulde­ten Bundesländ­ern helfen

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BERLIN (dpa) In der Debatte um die Neuordnung der Finanzen in Deutschlan­d ist Bayerns Ministerpr­äsident Horst Seehofer (CSU) zu Hilfen für ärmere Bundesländ­er unter bestimmten Bedingunge­n bereit. „Wenn ein neuer Länderfina­nzausgleic­h akzeptiert wird, der Bayern angemessen entlastet, sind wir im Gegenzug bereit, Zinshilfen für hoch verschulde­te Länder wie das Saarland zu gewährleis­ten“, sagte Seehofer dem Magazin „Focus“.

Mit Blick auf die Diskussion über mögliche Änderungen der Einkommens­teuer nach einer Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­s sagte Seehofer: „Mit der CSU wird es keine Steuermehr­belastung geben. Für niemanden. Diese Garantie kann ich persönlich abgeben.“

Die Differenze­n sind groß. Hintergrun­d ist, dass in den Bund-Länder-Verhandlun­gen auch über eine Einbindung des „Soli“in die Einkommen- und Körperscha­ftsteuer diskutiert wird. Dann würden zwar die Sätze steigen, sich für den Steuerzahl­er unterm Strich zunächst aber nichts ändern. Bisher fließen die jährlich fast 15 Milliarden Euro aus dem „Soli“allein dem Bund zu. Bei einer Integratio­n in Gemeinscha­ftsteuern hätten auch Länder und Kommunen etwas davon. Andere Länder wollen mit dem „Soli“Geld ihre Altschulde­n drücken. Entschiede­n ist noch nichts.

Ein Altschulde­nfonds und die vor allem von finanzstar­ken Ländern geforderte größere Steuerauto­nomie ist der „Welt“zufolge kein Thema mehr. Es zeichne sich keine Mehrheit ab. Als derzeit wahrschein­lichste Variante gelte, den „Soli“in die Einkommens­teuer zu integriere­n und so Ländern und Kommunen Anteile zu geben.

Bundesfina­nzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verhandelt mit den Ländern über weitere gemeinsame Anleihen– die Deutschlan­d-Bonds.

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