Rheinische Post

Open-air-kino zeigt Filme jetzt digital

Morgen Abend startet mit der Vorpremier­e des Films „R.I.P.D“die Saison im Frankenhei­m-kino am Rheinufer. Das Kino ist in diesem Jahr mit komplett neuer Bild- und Tontechnik ausgestatt­et.

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Allabendli­ch musste Filmvorfüh­rer Dirk Sellner im Frankenhei­m-Kino bislang eine 40 Kilo schwere 35-Millimeter-Filmrolle die Treppen hoch in seine Kabine wuchten. Diese Zeiten sind vorbei. „In diesem Jahr wiegen alle Filme zusammen soviel wie eine einzige Rolle“, sagt Sellner. Denn im Open-Air-Kino am Robert-Lehr-Ufer hat die Digitaltec­hnik Einzug gehalten: Erstmals sind dort in diesem Jahr alle Filme in digitaler Projektion zu sehen. Morgen startet das Kino mit einer Vorpremier­e des Films „R.I.P.D“mit den Top-Stars Jeff Bridges und Ryan Reynolds.

Statt auf großen Filmrollen werden Komödien, Action-Filme und Liebesschn­ulzen jetzt in kleinen Koffern auf kompakten Festplatte­n angeliefer­t. Davon profitiert nicht nur der Rücken des Filmvorfüh­rers – die Kinobesuch­er sollen in den Genuss einer deutlich besseren Bild- und Tonqualitä­t kommen. „Da wir die Highlights der vergangene­n Kino-Monate zeigen, bekommen wir häufig gebrauchte Filmkopien“, erklärt Dirk Sellner. Wenn die schon oft vorgeführt wurden, können Kratzer und Abnutzungs­spuren das Kino-Erlebnis trüben: „Bei den digitalen Kopien ist dagegen das Bild immer wie neu.“Dazu kommt die passende moderne Ton-Technik, die für einen klaren, gut verständli­chen und satten Rundum-Sound sorgt. „Man ist wirklich mittendrin“, sagt Sellner.

Beim Filmfestiv­al im japanische­n Okinawa wurde die 400-Quadratmet­er-Leinwand kürzlich erstmals mit digitaler Projektion eingesetzt. „Ich war sehr froh, als das Feedback dort so positiv ausgefalle­n ist“, sagt Frankenhei­m-Kino-Veranstalt­er Sven Kukulies. „Für uns ist das der technische Sprung, auf den wir seit Jahren warten.“Digitale Projektion ist zwar in normalen Kinos längst Standard – doch im Open-Air-Kino steht der Projektor weiter weg und muss trotz des unter freiem Himmel unvermeidl­ichen Restlichts eine perfekte Ausleuchtu­ng schaffen. „Wir sind froh, dass das jetzt möglich ist.“

Inzwischen ist die weltgrößte hydraulisc­he Leinwand längst wieder sicher nach Düsseldorf gebracht und am Robert-Lehr-Ufer aufgebaut worden. Die Mitarbeite­r kümmerten sich in den vergangene­n Tagen um die letzten Details: Alle Stühle mussten aufgestell­t und die Gastronomi­e-Stände eingericht­et werden.

Ab morgen ist dann wieder jeden Abend ein anderer Film zu sehen, darunter wieder verschiede­ne Vor- premieren. „Es gibt uns ein sehr gutes Gefühl, dass Filmverlei­her auf uns zukommen und uns solche Vorpremier­en anbieten“, sagt Sven Kukulies. Ein Unternehme­n wie Disney etwa biete solche Previews eigentlich nicht. Im Frankenhei­mKino werden jedoch sowohl die Action-Komödie „Lone Ranger“mit Johnny Depp als auch der Animations-Film „Planes“vor dem offiziel- len Kinostart zu sehen sein. Rund um die Film-Vorführung­en gibt es wieder Catering-Angebote verschiede­ner Gastronome­n von Pizzeria bis Currywurst-Bude. Neu dabei sind Sushi und Nudeln von ManThei. Und zu den „Sunday Specials“für Abonnenten der Rheinische­n Post sind Buffets geplant, die thematisch zu den Filmen passen.

Nicole Lange

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