Rheinische Post

Deutsche Bank will schrumpfen

Bank verkleiner­t Bilanzsumm­e, damit die Verschuldu­ngsquote sinkt.

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FRANKFURT/M. (rtr) Die Deutsche Bank will ihre Bilanz in den nächsten zweieinhal­b Jahren deutlich verkleiner­n. Damit will das Unternehme­n die Anforderun­gen der Finanzregu­lierer weltweit erfüllen. Einem Bericht der „Financial Times“zufolge soll die Bilanzsumm­e nach USRechnung­slegung um bis zu 20 Prozent auf eine Billion Euro schrumpfen, um die Verschuldu­ngsquote zu verbessern.

Die Bank wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Laut „Financial Times“dürfte Vorstandsc­hef Anshu Jain das Ziel bei der Veröffentl­ichung der Geschäftsz­ahlen am 30. Juli bekannt geben. Die Bank erwäge zudem, bis zu sechs Milliarden Euro Hybridkapi­tal zu begeben, sobald klar sei, was die deutschen Auf- seher als Kapitalpol­ster anerkennen. Dazu könnten Anleihen gehören, die in einer Krise automatisc­h in Eigenkapit­al gewandelt werden.

Die Leverage Ratio (das Verhältnis von Eigenkapit­al zur Bilanzsumm­e) ist in den vergangene­n Monaten auf Druck der USA immer stärker in den Blick der Bankenaufs­eher und der Analysten geraten. Die Deutsche Bank liegt noch unter den drei Prozent, die die Aufseher bis 2018 von den Instituten fordern. Die Quote soll aber vorher noch einmal überprüft werden. 2015 muss die Leverage Ratio erstmals von den Kreditinst­ituten veröffentl­icht werden. Spätestens dann erwarten die Finanzmärk­te, dass große Banken die Quote auch erfüllen. Finanzvors­tand Stefan Krause hatte kürzlich in einem Interview angekündig­t, dass die Deutsche Bank ihren Bestand an Einlagen und anderen liquiden Mitteln von 240 Milliarden Euro und nicht mehr zum Kerngeschä­ft gezählte Vermögensw­erte von 90 Milliarden Euro reduzieren wolle, um die Leverage Ratio zu verbessern.

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