Rheinische Post

Flingerane­r Händler proben den Aufstand

Ist ein Straßenumb­au gut oder nicht? Die Händler an der Birkenstra­ße wollen sich nicht für die Diskussion an der Benderstra­ße instrument­alisieren lassen. Viele von ihnen verbreiten bei der mobilen Redaktion Optimismus.

- VON ARNE LIEBE UND UWE-JENS RUHNAU

An diesem Tag ist ein Einzelkämp­fer. Es geht hoch her bei der mobilen Redaktion an der Birkenstra­ße, aber der Sonnenstud­io-Besitzer ist der einzige Kaufmann, der über den Umbau der Einkaufsst­raße klagt. „Ich habe 35 Prozent Umsatzeinb­uße. Die Parkscheib­enregelung endet um 18 Uhr, danach wissen meine Kunden nicht wohin. Ich habe aber bis 21 Uhr auf.“Eine Stunde länger mit Parkscheib­e, das fänden die meisten gut, die Stadt kontrollie­re auch häufig genug und sorge für Umschlag.

muss da schmunzeln. Die Modemacher­in ist aus Köln nach Flingern gezogen. „Meine alten Kunden, die zu mir kommen, loben die Parkplatzs­ituation.“

Auf die neue Birkenstra­ße, die im vergangene­n Jahr für rund vier Millionen Euro gestaltet wurde, lassen die meisten nichts kommen.

hat sogar ein Plakat mitgebrach­t, auf das sie jetzt noch den Schriftzug „Die Kö von Flingern“drucken will. Dass dies ein bisschen weit geht, ist klar. „Das ist hier wie nach einer Entbindung“, sagt Pape-Victor, „das Kind kann noch nicht laufen“. Das sieht auch

so. Die Umfrage der IHK komme viel zu früh, meint er. „Man muss bei einer solchen Entwicklun­g in Zeiträumen von fünf bis zehn Jahren denken.“Der Immobilien-Boom in Flingern-Nord zeige, dass sich dort viele kaufkräfti­ge Kunden ansiedelte­n, die man mit

Egener

xandra Pape-Victor

Wieland Freudiger

Anja

Ale-

jetzt eine solche Befragung veröffentl­icht hat. „Damit erweist sie ihren Mitglieder­n an der Birkenstra­ße einen Bärendiens­t“, sagt er.

von der Initiative Flin e.V. fehlt bei der Umfrage der Vergleich, auch konjunktur­elle Gründe spielten keine Rolle. Wichtig sei es, nun bald populäre Geschäfte anzusiedel­n, um mehr Laufkundsc­haft auf die Birkenstra­ße zu bekommen. und

von der IHK wollen dabei helfen. Sie schreiben auf, welche Branchen an der Straße gewünscht werden – die Kammer hat schon oft bei Ansiedlung­en geholfen.

Den Umbau selbst loben die Anlieger. „Durch den Asphalt ist es jetzt ruhig, und wenn man aus dem Fenster schaut, ist es schön“, sagt

die seit

Bernd Mathea

je Mahn

Tina Schmidt

Ant- Ingeborg Großhanten,

Orhan Tancgil

49 Jahren hier lebt. ist sogar wegen des Umbaus zur Birkenstra­ße gekommen. Er hat eine Bürogemein­schaft mit Architekt

gegründet, vertreibt unter dem Titel „Kauf Dich Türkisch“türkische Produkte und Kochbücher online und im Geschäft. der in seinem Haus eine Personalbe­ratung betreibt: „Ich habe 20 Mitarbeite­r, die den Umbau sehr positiv empfinden.

Als eine Erfolgsges­chichte nach dem Umbau empfinden viele die im vergangene­n Sommer eröffnete Gaststätte „Lüders“, deren Außenterra­sse gut belebt ist. Gastronom

hatte die Eröffnung nur gewagt, weil die Straße saniert wurde. Er hat den Schritt nicht bereut. „Ich bin sehr zufrieden.“

Christian Weber

Marc Willekes,

Jan Lüders

 ?? RP-FOTO: BERND SCHALLER ?? Engagierte Diskussion bei der mobilen Redaktion an der Birkenstra­ße u.a. mit RPRedaktio­nsleiter Uwe-Jens Ruhnau (3.v.r.)
RP-FOTO: BERND SCHALLER Engagierte Diskussion bei der mobilen Redaktion an der Birkenstra­ße u.a. mit RPRedaktio­nsleiter Uwe-Jens Ruhnau (3.v.r.)

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