Erzbischof von Ravenna Gast bei der Apollinarisfeier
Aufwertung der traditionellen Feier für den Stadtpatron St. Apollinaris: Der Nachfolger des Heiligen auf dem Bischofsstuhl von Ravenna – Apollinaris hatte im zweiten Jahrhundert nach Christus Christengemeinde und Bistum in Ravenna gegründet – war Ehrengast bei der Vesper in der Lambertuskirche. Erzbischof Lorenzo Ghizzoni aus Ravenna hatte spontan zugesagt, nach Düsseldorf zu kommen, als ihn Stadtdechant Rolf Steinhäuser zum Fest des Stadtpatrons einlud, das eng mit Schützenfest und Kirmes verbunden ist. Er wollte zum Stadtjubiläum die Bedeutung der Heili- genverehrung unterstreichen. Denn ohne die Reliquien von Apollinaris, die Herzog Wilhelm I. im Jahr 1383 nach Düsseldorf brachte, wäre Düsseldorf kein Wallfahrtsort im Mittelalter geworden, hätte deswegen nicht Händler angelockt und sich wohl nicht so gut entwickelt.
Das Wohlergehen der Stadt wird daher auch in der Vesper zu Ehren des Stadtpatrons thematisiert. So entzündete Oberbürgermeister Dirk Elbers eine Kerze am Apollinaris-Schrein in der Lambertuskirche, es wurden Fürbitten vorgetragen. Stadtdechant Rolf Steinhäuser erläuterte den Gästen der Feier Geschichte und Sinn des Patronats, in dem sich ein Vermittler zu Gott und dessen Schutz personifiziert.
Das tat der Monsignore auch mit Humor, indem er darauf hinwies, dass – wenn wie in Düsseldorf kein Ortsheiliger zur Verfügung stand – man als Stadtpatron einen Heiligen erwählte, über dessen Reliquien man verfügte. Damit sei Düsseldorf gut gefahren – und zwar mehr als 600 Jahre.
Die Verbundenheit mit St. Apollinaris wird auch heute gezeigt mit einer Prozession, bei der die Schützen den Apollinaris-Schrein durch die Altstadt tragen. Zuvor wird um 19 Uhr ein Hochamt gefeiert, das Erzbischof Ghizzoni zelebriert. Er hält auch die Predigt, die unter anderem die Beziehungen der Städte beleuchtet. Die Predigt wird simultan übersetzt.