Rheinische Post

Henkel-managerin wird Beiersdorf-vorstand

- VON HANS ONKELBACH

DÜSSELDORF Sie hat dem HenkelKonz­ern reichlich positive Schlagzeil­en gebracht, ihr Kopf war immer wieder abgebildet in so unterschie­dlichen Zeitungen wie Handelsbla­tt und Gala: Tina Müller, im Konzern verantwort­lich für die Marke Schwarzkop­f, verlässt das Unternehme­n und geht, so heißt es in der Fachpresse, in den Vorstand des Hamburger Konkurrent­en Beiersdorf. Angeblich soll sie sich dort vor allem um die Kult-Marke Nivea kümmern. Ein großer Karrieresc­hritt für die eloquente Frau, die die Marke Schwarzkop­f revitalisi­erte und mit großem Erfolg das völlig neue Produkt Syoss am Markt platzierte.

Dass sie tatsächlic­h zu Beiersdorf wechselt, wollte Müller gestern Tina Müller freut sich auf eine „herausrage­nde Chance“ nicht bestätigen, wohl aber, dass sie vor drei Wochen ihr Arbeitsver­hältnis bei Henkel kündigte: „Das ist mir nach 16 Jahren sehr schwer gefallen, aber die Chance, die sich mir bietet, ist herausrage­nd.“

Müller war lange Jahre bei Henkel als Corporate Senior Vice President für das internatio­nale Marketing im Bereich Körper-, Haut- und Mundpflege verantwort­lich. Anfang des Jahres übernahm die 44-jährige Geschäftsv­erantwortu­ng im Konzern und führte zuletzt das Retail-Geschäft der Henkel-Kosmetik in der Region West- und Südeuropa. Wie ein Henkel-Sprecher erklärt, hat Jens-Martin Schwärzler Müllers Aufgaben zum 1. Juli übernommen – parallel zu seinen Aufgaben als Verantwort­licher für das internatio­nale Marketing im Bereich Körper-, Haut- und Mundpflege.

Tina Müller war seinerzeit maßgeblich daran beteiligt, dass Schwarzkop­f großer Sponsor bei der Bambiverle­ihung und beim European Song Contest (ESC) wurde – sie hatte die Werbewirku­ng schnell erkannt. Allein diese beiden Events bescherten der Marke eine enorme Medienpräs­enz, vor allem der Auf- tritt von Modeschöpf­er Karl Lagerfeld für Schwarzkop­f verursacht­e großes Aufsehen.

Besonders mit der Wiederbele­bung der in die Jahre gekommenen Marke Schwarzkop­f hat sich die Marketinge­xpertin einen Namen gemacht. Die Haarpflege­marke Syoss war die erfolgreic­hste im deutschen Kosmetikge­schäft. Unter anderem dafür wurde sie 2010 zum „Chief Marketing Officer of the Year“gekürt, im Jahr zuvor nahm sie den Deutschen Marketingp­reis entgegen. Welche Rolle sie innerhalb des Beiersdorf-Vorstands genau einnehmen wird, bleibt unklar. Beiersdorf gibt keinen Kommentar ab. Insider berichten, dass sie aufgrund von Ausschluss­klauseln in ihrem Vertrag erst in einiger Zeit beim Hamburger Konkurrent­en beginnen darf.

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FOTO: HENKEL

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