Rheinische Post - Xanten and Moers
Ohne Plüsch geht gar nichts
Zum ersten Mal nach der Pandemie lud das Modehaus Braun zu einer Kindermodenschau ein. Die jungen Models präsentierten die angesagten Trends der Herbst- und Wintersaison.
Die Aufregung hinter den Kulissen im Modehaus Braun ist spürbar. Die Vorbereitungen für die erste Modenschau nach vier Jahren Pandemie-Pause laufen auf Hochtouren. 24 Kinder im Alter von zwei bis 13 Jahren, familiärer Nachwuchs aus der Braun-Mitarbeiterschaft, sind nach dem neuesten Schick gekleidet. Sie zeigen Trends, neue Farben und Accessoires.
Auf den Rollstangen im Umkleideraum hängen die ausgesuchten Kombinationen, in die die Kinder schlüpfen. „Wir haben bereits Ende Juni mit den Vorbereitungen angefangen und lassen eine Tradition wieder aufleben“, sagt Bereichsleiterin Martina Rettweiler. Im Vorfeld sorgten erste Anproben für die geschickte Zusammenstellung, wobei aus der Kinderabteilung Elke Schweda und Iris Schmidt ihre Professionalität erneut unter Beweis stellten. Iris Schmidt hob diese Modenschau aus der Taufe, die nun zum zehnten Mal stattfindet. Kinder sollen sich in den Outfits wohlfühlen, lautet ihr Motto. „Für Iris Schmidt, seit 2019 Ruheständlerin, ist diese Kindermodenschau weiterhin eine Herzensangelegenheit“, freut sich Martina Rettweiler.
Zu den neuen Trends gehören Wendejacken mit Motiven wie Einhorn und Pferd, kombiniert mit Reflektoren. Sicherheit und Sichtbarkeit ist Thema auch bei der Farbgebung. Grün, Gelb, Türkis, Orange, leichtes Curry und Pastelltöne geben den Ton an. Zum bestimmenden Material gehört Cord – der Evergreen meldet sich zurück. Im Trend liegt Kuscheliges, so der plüschige Teddystoff oder die flauschige Strickmode. Ohne Plüsch geht nichts, wie Wendejacken und Accessoires zeigen.
Ein bisschen Lampenfieber, gemischt mit einer Portion Coolness, macht sich bemerkbar. Einige Kinder nehmen zum wiederholten Mal teil, wissen, wie sie gekonnt die Jacke über der Schulter zu tragen haben. Nichts ist einstudiert oder verlangt nach einer Choreografie. Es geht familiär zu. So bei Felix (8), Marie (10) und Sophie (12) Winzen, die von ihrer Mutter Dagmar begleitet werden. Felix trägt zur lässigen Hose ein kariertes Flanellhemd und Käppi, alles farblich perfekt. „Bunt ist gut“, meint er, während Sophie ein Kleid aus fließendem Stoff mit leichtem Gummizug in der Taille trägt. Für Dagmar Winzen unterstreicht die Kleidung die Individualität ihrer Kinder: „So wie sie da steht, das ist meine Tochter Sophie.“Auch die
Handtasche aus kuscheligem Teddystoff, die Tochter Marie präsentiert, würde sie im Alltag genauso tragen. Vieles in der aktuellen Saison erlebt ein Revival, wie etwa die Schlaghose. „Die hat meine Mutter schon in ihrer Jugend getragen“, sagt Dagmar Winzen.
Mit Beginn der Modeschau übernimmt Ausbildungsleiterin Heike Rosenberg die Moderation. Bequem, großzügig in der Schnittführung, kräftige Farben, lange Shirts mit Motiven und Hemden, die als Jacken über dem Shirt getragen werden, das alles bestimmt das Bild der HerbstWintersaison. Bei den Mädchen sind
es kuschelige Grobstrickpullis und Jacken. Wichtig sind Accessoires, wie Käppi, Umhängetasche oder der Rucksack.
„Bemerkenswert ist, dass die Mädchen im Kindergartenalter sich mit Tüllröckchen noch ganz als Prinzessin fühlen. Mit Eintritt in die Schule ändert sich ihr Stil. Oftmals orientieren sie sich an der Kleidung ihrer Eltern. Mädchen lieben dann weite Hosen, um richtig cool auszusehen“, sagt Martina Rettweiler. Angesagt sind Cargo-Hosen mit vielen Taschen, Booties mit Reflektoren und Glitzer oder für die Älteren die modernen Schuh-Klassiker von Dr.
Martens, die Mädchen sowohl zur Hose als auch zum Rock oder Kleid tragen. Paarweise laufen die Kinder am begeisterten Publikum vorbei oder lassen sich vom Vater begleiten. Applaus belohnt jeden Auftritt.
Zum Schluss: Kommunionkleidung, die ab November in den Verkauf kommt. Theo präsentiert Sakko mit Hose, Lina das weiße Kommunionkleid und Ida ein Kleid, das sie als Gast tragen könnte. „Das festliche Outfit kann bei den Jungen nach einem Baukastensystem zusammengestellt werden“, so Heike Rosenberg. Der Anzug hat demnach ausgedient.