Rheinische Post - Xanten and Moers
Was sich die Büdericher von der Caritas wünschen
Die Vorbereitungen für einen Bürgertreff in der Stephanus-Klause laufen. Dabei werden Bürger eingebunden.
BÜDERICH (meko) Seit etwas mehr als einem Jahr laufen die Umbauarbeiten in der ehemaligen Gaststätte van Gelder in Büderich und nun füllt sich die hier von der Caritas betriebene Stephanus-Klause langsam mit Leben. Was für Büdericher und Büdericherinnen vor allem interessant sein dürfte: Neben der Großtagespflege für Kinder, die bereits Anfang Dezember hier eingezogen ist, und der Tagespflege für Senioren, die im Mai kommen soll, laufen derzeit auch die Vorbereitungen für den Bürgertreff auf Hochtouren.
1500 Fragebögen hat die mit der Quartiersentwicklung beauftragte Caritas-Mitarbeiterin Bettina Schäfer zuletzt im Dorf verteilt, um abzufragen, was genau die Büdericher Bevölkerung sich wünscht und braucht. Bislang sind gut 70 davon ausgefüllt zurückgekommen und geben bereits ein deutliches Bild: „Der Favorit ist ein Café am Nachmittag“, erläutert CaritasFachbereichsleiter Benedikt van Meerbeck. Im früheren Schankraum – dem künftigen Bürgertreff – wäre das auch umsetzbar. Um das bekannte Flair der einstigen Kneipe zu bewahren, hat die Caritas sogar Teile des alten Mobiliars behalten und will sie wieder verwenden.
Auch den Wunsch, den einstigen Gasthof weiter als Veranstaltungsort nutzen zu können, haben viele der Befragten zum Ausdruck gebracht. Schließlich war van Gelder früher der Ort, in dem fast jede größere Veranstaltung im Polderdorf ihren Platz gefunden hat.
„Das versuchen wir natürlich wieder aufleben zu lassen“, so van Meerbeck weiter. Der einstige Saal steht dafür zwar nicht mehr zur Verfügung – hier soll nämlich später einmal die Tagespflege einziehen – aber im ersten Stock ist ein größerer Raum dafür geplant.
Aber zurück zum Bürgertreff: Die meisten Büdericher, die sich auf den Caritas-Aufruf zurückgemeldet haben, gehören der Generation Ü 50 an. Sie wünschen sich – neben den bereits genannten Aspekten – auch Angebote wie Altenberatung, Nachbarschaftshilfe und einen Besuchsdienst für die Senioren im Ort. „Hier ist man wirklich auf die Nachbarschaft eingegangen, das haben wir selten“, bilanziert Benedikt van Meerbeck von der Caritas.
Auch bei der Frage nach den persönlichen Kontakten im Ort, hätten viele angegeben, dass sie nach der Familie und Angehörigen am meisten mit ihren Nachbarn zu tun haben.
Und nicht nur, dass sich die Büdericher die genannten Angebote für ihre älteren Mitbürger wünschen, auch ihren ehrenamtlichen Einsatz haben bereits zehn von ihnen angeboten – fünf signalisierten Interesse bei einer Begegnungsstätte mitzuwirken, vier wollen bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen helfen und eine Person hat sich auch schon für den Besuchsdienst gemeldet. Anfang des kommenden Jahres will die Caritas sich mit den interessierten Freiwilligen dann für konkrete Planungen zusammensetzen, bevor der Bürgertreff im Anschluss an den Start geht.
Dies soll im Mai soweit sein – zur gleichen Zeit soll auch die Senioren-Tagespflege in die frühere Gaststätte einziehen. Auch das Projektbüro „Vielfältiges Leben im Alter“, das sich seit Anfang 2021 an der Weseler Straße befindet, wird dann in der Stephanus-Klause untergebracht. Letzteres bietet schon jetzt ein Freizeitangebot für ältere Menschen in Büderich an, organisiert etwa Ausflüge oder Spielenachmittage. Davon profitieren besonders Alleinstehende.
„Darüber wurde auch schon die ein oder andere Freundschaft geknüpft“, erzählt Jessica Tepass von den Beratenden Diensten der Caritas. Beispielsweise habe die hier arbeitende Mitarbeiterin Pia Schuyesmans eine Büdericherin und eine Voerderin miteinander bekannt gemacht, die sich offenbar gut verstehen und nun bereits einen gemeinsamen Urlaub planen, heißt es.