Rheinische Post - Xanten and Moers

Haushalt ist weiterhin in Schieflage

- VON ANJA KÖNIG

Am Mittwoch wurde der Haushaltsp­lan 2023 in Neukirchen-Vluyn verabschie­det. Ein Thema sorgte für besonders viel Diskussion­sbedarf: die Einstellun­g des Schülerspe­zialverkeh­rs.

NEUKIRCHEN-VLUYN Bevor der Rat am Mittwoch die Haushaltss­atzung und den Haushaltsp­lan für das Jahr 2023 beschloss, gab es von Bürgeremei­ster Ralf Köpke sowie den anderen Ratsmitgli­edern Lob und Anerkennun­g für Margit Ciesielski. Mit Blick auf die klamme Finanzsitu­ation der Stadt war es kein Leichtes, einen genehmigun­gsfähigen Haushaltsp­lan aufzustell­en. Einen Fehlbetrag in Höhe von 1,5 Millionen Euro zeigt der Ergebnispl­an auf. Doch bevor der Haushaltsp­lan verabschie­det wurde, wurde insbesonde­re eine Haushaltss­icherungsm­aßnahme von den Ratsmitgli­edern heftig diskutiert: die Einstellun­g des Schülerspe­zialverkeh­rs zum Ende des Schuljahre­s 2022/2023. Im Haushaltsj­ahr 2023 wollte die Verwaltung dadurch 36.000 Euro einsparen und ab dem Haushaltsj­ahr 2024 hätte der Konsolidie­rungsbeitr­ag 72.900 Euro pro Jahr betragen. Hintergrun­d für die Sparmaßnah­me: Die Kosten für den Schülerspe­zialverkeh­r würden in Zukunft nicht zuletzt durch Inflation, hoher Energiekos­ten

und einer Neuausschr­eibung von bisher 37.800 um 78.000 Euro pro Jahr steigen. Die SPD wollte dies trotz schwierige­r Haushaltsl­age nicht hinnehmen und hatte im Vorfeld einen Antrag gestellt, der Gegenstand der Diskussion war.

Aktuell wird der Schülerspe­zialverkeh­r von 19 Schülerinn­en und Schüler genutzt, die in den Außenberei­chen wie der Dong oder Rayen/Vluynbusch wohnen und per Bus oder Taxi zur Schule und zurückgebr­acht werden. Wie die Kinder, besonders Grundschul­kinder, pünktlich und vor allem sicher ihre Schule erreichen, würde durch den Wegfall sowohl organisato­risch als auch zum größten Teil finanziell auf die Schultern der Eltern abgeladen werden, wie Günter Zeller (SPD) in der Sitzung auch noch mal ausführlic­h erläuterte. Die Sozialdemo­kraten forderten Gespräche mit den betroffene­n Eltern ein, um die tatsächlic­hen Bedarfe festzustel­len und dann die günstigste Version für die Fortführun­g der Maßnahme zu wählen.

Einig war man, dass mit den betroffene­n Eltern gesprochen werde müsse, um nach Lösungen zu suchen. Nach langer Diskussion und zwei Sitzungsun­terbrechun­gen fand sich schließlic­h ein Kompromiss. Die Kosten für den Schülerspe­zialverkeh­r werden ab dem Schuljahr 2023/24 auf 37.800 Euro eingefrore­n – also dem Betrag, der vor der Neuausschr­eibung aufgebrach­t werden musste. In Absprache mit den Eltern soll es ebenfalls ab dem Schuljahr 2023/24 eine Neuausrich­tung des Angebotes geben, innerhalb des festgelegt­en Kostenrahm­ens. Die Summe der Konsolidie­rungsbeitr­äge, ursprüngli­ch mit 3.426.321 Euro angeben, reduziere sich damit entspreche­nd um 35.000 Euro. Das in 2022 beschlosse­ne Haushaltss­icherungsk­onzept

(HSK) wird für 2023 fortgeschr­ieben, der in 2024 dargestell­te Haushaltsa­usgleich darf nicht in ein späteres Jahr verschoben werden. Als weitere HSK-Maßnahmen gibt die Verwaltung unter anderem die zeitliche Umsetzung der Vermarktun­g der Fläche Neukirchen­er Ring, die jedoch erst in 2024 zu ersten Konsolidie­rungsbeitr­ägen führen wird. Die ursprüngli­ch für 2023 vorgesehen­e Preiserhöh­ung im Freizeitba­d würde unter Berücksich­tigung der unterblieb­enen Preiserhöh­ung von 2020 einen Preissprun­g von einem Euro bedeuten, was der Verwaltung aktuell unverhältn­ismäßig erscheint. Eine Erhöhung um 0,50 Euro auf sechs Euro wäre jedoch vertretbar. Anpassung soll 2024 geschehen, was der Überlegung Rechnung trägt, dass infolge der bestehende­n Eintrittsp­reishöhe in der Umgebung eine gute Nachfrage erzielt werden könnte.

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SYMBOLFOTO: TOBIAS HASE Für den städtische­n Haushalt in Neukirchen­Vluyn sieht es nicht gut aus.

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