Rheinische Post - Xanten and Moers
Kalenderblatt
16.12.1946
In den Jahren des Zweiten
Weltkriegs hatte New York
Paris den Rang als Modehauptstadt abgelaufen. Die Mode war praktischer geworden, die Schnitte schlichter, die Stoffe einfacher. Doch die Zeit der französischen Haute Couture sollte zurückkommen. Einer der Designer, die dafür sorgten, dass die Welt der Mode bald erneut auf Paris blickte, war Christian Dior. Der Franzose war 1905 in der Normandie zur Welt gekommen. Als Sohn wohlhabender Eltern konnte er es sich leisten, sich beruflich auszuprobieren. In den 20er-Jahren war er als Kunsthändler tätig, bevor er sich der Mode zuwandte. Als der Krieg ausbrach, hatte Dior sich bereits als Designer einen Namen gemacht. Während der Besatzung floh er nach Südfrankreich, kehrte aber noch vor Kriegsende nach Paris zurück. Am 16. Dezember 1946 eröffnete Dior an der Avenue Montaigne sein erstes eigenes Atelier. Schon 1947 kam der Erfolg: Seine „Ligne Corolle“(„Glockenblumen-Linie“) mit schwingenden Röcken und korsettartigen Oberteilen wurde weltweit als „New Look“gefeiert. Dior beendete jede Sparsamkeit und brachte eine verschwenderische Fülle auf die Laufstege. Auf die Blütenkelch-Linie folgten neben anderen die Maiglöckchen- und die Bleistiftlinie, die A-Linie und die H-Linie. Aus der Marke „Christian Dior“wurde ein Mode-Imperium, das auch Parfum und Schuhe vertrieb. Zu den Kundinnen gehörten Queen Elizabeth II, Marlene Dietrich und Evita Perón. Dior konnte seinen Erfolg nicht lange genießen: 1957 starb er, vermutlich an einem Herzinfarkt. Sein Nachfolger als Chef-Designer wurde sein ehemaliger Assistent, der Modeschöpfer Yves Saint-Laurent.
Christian Dior gründet sein Atelier in Paris