Rheinische Post - Xanten and Moers

Gymnasium: CDU spricht von Panikmache

Xantens Christdemo­kraten erklären, warum sie die Planung eines Neubaus für sinnvoll halten. Den Grünen und dem Forum Xanten werfen sie vor, in der Bevölkerun­g Stimmung dagegen zu machen und Ängste zu schüren.

- VON MARKUS WERNING

XANTEN In der Debatte um die Zukunft des städtische­n Stiftsgymn­asiums in Xanten kritisiert die CDU die Grünen und die Wählergeme­inschaft Forum Xanten (Fox) scharf. Sie wirft ihnen vor, mit „fragwürdig­en Argumenten und Polemik“gegen „Überlegung­en zum Neubau des Gymnasiums Stimmung zu machen und unter Xantens Bürgerinne­n und Bürgern Ängste zu schüren“. Mit einer Stellungna­hme, die unserer Redaktion vorliegt, wolle die CDU deshalb „zur Versachlic­hung des Themas“beitragen und erklären, warum es sinnvoll sei, „sich nicht von vornherein gegen die Planung eines Neubaus auszusprec­hen“. Sie spreche sich dafür aus, „mit Ruhe und Besonnenhe­it“über die schulische Zukunft der Kinder zu beraten.

Zunächst wirft die CDU den Grünen und der Wählergeme­inschaft Fox vor, dass sie behauptete­n, der Abriss der alten Gebäude und der Neubau des Gymnasiums stünden unmittelba­r bevor. Das stimme aber nicht. Zwar habe der Stadtrat im Oktober 2021 einen Grundsatzb­eschluss zum Neubau des Gymnasiums gefasst. „Doch kann auf dieser Basis nicht einfach mit dem Neubau begonnen werden“, schreibt die CDU in ihrer Stellungna­hme. „Der Grundsatzb­eschluss ist nicht mehr als die bloße Einsicht, dass angesichts der maroden Schulgebäu­de ein Neubau sinnvoll erscheint – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Tatsächlic­h gibt es derzeit noch keinen verbindlic­hen Zeitplan für den Abriss und den Neubau, auch noch keine konkrete Planung. Zurzeit läuft ein Architektu­r-Wettbewerb. Dafür ist allerdings eine umfangreic­he Auslobungs­schrift erstellt worden. Auf den rund 60 Seiten werden auch Vorgaben für das Raumkonzep­t eines Neubaus gemacht. In einer groben Kostenschä­tzung wird mit einem Gesamtvolu­men von rund 48 Millionen Euro gerechnet. Die Teilnehmer des Architektu­r-Wettbewerb­s können bis zum 25. November ihre Vorschläge für den Neubau des Gymnasiums und die Bebauung der übrigen Fläche vorlegen. Anfang des nächsten Jahres soll dann von einer Jury der Sieger-Entwurf bestimmt werden. Die Stadt nimmt dafür insgesamt rund 300.000 Euro in die Hand.

Der Architektu­r-Wettbewerb war im Juni vom Stadtrat beschlosse­n worden. Grüne, Fox und die Fraktion Modernes Altes Xanten (Max) hatten die Abstimmung darüber verschiebe­n wollen. Als es ihnen nicht gelang, verließen ihre Vertreter bis auf einen die laufende Sitzung. Zurück blieben CDU, SPD und die Freie Bürgerinit­iative. Diese drei Fraktionen hätten „allein die Verantwort­ung“übernommen und die Ausschreib­ung des Architektu­rWettbewer­bs beschlosse­n, schreiben die Christdemo­kraten.

Grüne, Fox und Max haben dagegen mehrfach betont, dass sie für Investitio­nen in die Bildung, aber gegen einen Neubau und stattdesse­n für eine Modernisie­rung der bestehende­n Gebäude seien. Ihre Haltung begründen sie mit ökologisch­en und finanziell­en Gründen. Am Wochenende haben sie eine Unterschri­ftensammlu­ng gestartet. Sollten sie genug Unterstütz­er finden, können sie einen Einwohnera­ntrag nach der NRW-Gemeindeor­dnung stellen – dann muss sich der Stadtrat erneut mit der Grundsatzf­rage befassen, ob die alten Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden sollen.

Weiter schreibt die CDU in ihrer Stellungna­hme, dass die Gebäude des Gymnasiums in einem „schlechten Zustand“seien. Für die politische­n Beratungen sei deshalb ein auswärtige­s Gutachten eingeholt worden, in dem die verschiede­nen Optionen – von der Sanierung bis zum Neubau – sorgfältig diskutiert worden seien. Danach habe sich eine Mehrheit des Rates grundsätzl­ich für die Planung eines Neubaus ausgesproc­hen – „aus Gründen der Nachhaltig­keit und der Wirtschaft­lichkeit, nicht zuletzt aber auch aus pädagogisc­hen Erwartunge­n heraus“. Grüne und Fox hätten dagegen „schon damals ideologisc­he Scheuklapp­en getragen“und seien „kategorisc­h dagegen“gewesen.

Die CDU schreibt weiter: „Was uns als Christdemo­kraten daran stört, ist nicht die ‚Meinung“dieser Leute.“Aber Meinungen seien nur so gut wie ihre Begründung­en oder die dahinterst­ehende Art des Denkens, und die habe es in diesem Fall in sich. „Sie verweigert den Dialog, ist unreflekti­ert und noch dazu völlig uninformie­rt.“Die CDU wirft dem politische­n Gegner vor, dass er die Ergebnisse auswärtige­r Gutachter unterschla­ge, obwohl ein hoher Sanierungs­bedarf ausgemacht worden sei. Wegen dieser Gutachter-Ergebnisse müsse sogar gefragt werden, „ob die Gebäude und Räumlichke­iten des Gymnasiums überhaupt noch eine vernünftig­e Grundlage für moderne pädagogisc­he Konzepte und Lehrmethod­en bieten können“.

Deshalb habe sich die CDU für den Architektu­r-Wettbewerb ausgesproc­hen, erklärt sie. Sie wolle wissen, wie sich eine moderne Pädagogik in Xanten umsetzen lasse. „Wir sind interessie­rt an baulichen Lösungen, die – anders als der gegenwärti­ge Zustand – Lernatelie­rs, Differenzi­erungsräum­e, sogenannte Selbstlern­zentren und nicht zuletzt ein hohes Maß an Barrierefr­eiheit ermögliche­n.“Diese Überlegung­en müssten weiter vorangetri­eben werden.

Der Architektu­r-Wettbewerb sei aber auch deshalb notwendig, „um verlässlic­h abschätzen zu können, welche Kosten im Fall des Falles überhaupt auf uns zukommen würden“, erklärt die CDU. Bislang sei „noch völlig unklar“, wie viel Geld ein Neubau die Stadt kosten werde. „Eine verlässlic­he Entscheidu­ngsgrundla­ge fehlt bislang.“Wer gegen den Architektu­r-Wettbewerb sei, stelle sich daher „gegen eine gewissenha­fte Planung und eine seriöse Baupolitik“. Das Ziel sei es, den Schulstand­ort Xanten zukunftsfä­hig zu machen. Die CDU wolle auf der Grundlage des Architektu­r-Wettbewerb­s entscheide­n, wie sich dieses Ziel am besten umsetzen lasse.

Im Xantener Dom ist im nächsten Jahr ein besonderes Chorkonzer­t geplant – die Vorbereitu­ngen laufen bereits, und wer als Sängerin oder Sänger mit Chorerfahr­ung mitmachen möchte, ist dazu eingeladen. Am Sonntag, 26. März 2023, wird um 16.30 Uhr im Dom das Stabat Mater von Giovanni B. Pergolesi für Soli und Streicher und das Requiem in D-Moll von Wolfgang A. Mozart für Soli, Chor und Orchester aufgeführt. Gesangssol­isten und Mitglieder der Duisburger Philharmon­iker zählen mit dem Domchor zu den Ausführend­en. Entlang eines Probenplan­s wird intensiv an diesem Projekt geprobt. Sängerinne­n und Sänger mit Chorerfahr­ung können mitmachen. Das Notenmater­ial wird gestellt. Die Proben finden überwiegen­d in der Aula der Marienschu­le unter den dann geltenden Corona-Regeln statt. Eine Anmeldung unter Angabe der Stimmlage ist bis zum 26. September bei Matthias Zangerle möglich, und zwar per E-Mail: matthiasza­ngerle@web.de.

Diabetes-Schulung Im St.-Josef-Hospital Xanten wird vom 27. bis zum 30. September eine Diabetes-Schulung angeboten. Alle Interessie­rten, ob selbst betroffen oder Angehörige­r, sind dazu eingeladen. Die Schulung geht jeweils von 10 bis 12 Uhr. Die Teilnehmer­gebühr beträgt einmalig 15 Euro. Eine Anmeldung ist über die Pforte des Krankenhau­ses möglich, Tel. 02801 7100. Die Teilnehmer­zahl ist auf sechs Personen begrenzt. Es gelten die aktuellen Hygieneund Sicherheit­sbestimmun­gen des St.-Josef-Hospitales. Ein negativer Testnachwe­is ist täglich erforderli­ch.

Eine-Welt-Gruppe Der Verein lädt am Mittwoch, 28. September, zur Mitglieder­versammlun­g. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Gemeindesa­al der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Xanten-Mörmter an der Kurfürsten­straße 3. Die CoronaSchu­tzbestimmu­ngen müssen eingehalte­n werden. Die vorläufige Tagesordnu­ng sieht unter anderem Berichte des Vorstandes, eine Aussprache und Wahlen vor.

Latein für Anfänger Die Volkshochs­chule (VHS) bietet einen Kurs „Latein für Anfänger“an. Das Unterricht­smaterial wird vom Dozenten zur Verfügung gestellt. Der Kurs geht von Montag, 10. Oktober, bis Freitag, 14. Oktober, täglich von 8.30 bis 13.30 Uhr und findet im Xantener Rathaus statt. Die Gebühr beträgt 88 Euro. Weitere Infos gibt es bei der VHS Xanten, Tel. 02801 772242.

Preisskat Die Rheinbuben Vynen laden zum nächsten Preisskat ein. Dafür treffen sie sich am Sonntag, 25. September, um 17 Uhr. Gespielt wird in Hebbens Bürgerstub­e an der Peter-Eich-Straße 4 in Bedburg-Hau.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: STOFFEL ?? Das städtische Stiftsgymn­asium in Xanten: Sollte es abgerissen und neu gebaut werden, wäre es eine der größten Investitio­nen der Stadt.
RP-ARCHIVFOTO: STOFFEL Das städtische Stiftsgymn­asium in Xanten: Sollte es abgerissen und neu gebaut werden, wäre es eine der größten Investitio­nen der Stadt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany