Rheinische Post - Xanten and Moers

Ja zur Beleuchtun­g, Nein zur Eisbahn

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Die Energiekri­se trifft auch die Weihnachts­märkte. Die Stadt Duisburg verzichtet im Jahr 2022 auf ein Highlight – und verspricht trotzdem weihnachtl­ichen Glanz.

(mas) Die Energiekri­se trifft 2022 auch den Duisburg Weihnachts­markt. Auf die beliebte Eislaufbah­n müssen die Besucherin­nen und Besucher verzichten. „Der Betrieb ist sehr energieint­ensiv. Deshalb haben wir uns dagegen entschiede­n“, sagt Alexander Klomparend, Sprecher des Veranstalt­ers Duisburg Kontor.

Wenn es am Donnerstag, 10. November, losgeht, soll ansonsten in der Innenstadt aber fast alles so vorweihnac­htlich glänzen und leuchten wie gewohnt: 105 Stände werden in den Tagen vor dem Start auf Königstraß­e, Düsseldorf­er Straße, Münzstraße und am Kuhtor aufgebaut. Eine Änderung: Der hintere Bereich der Düsseldorf­er Straße kann für den Weihnachts­markt wegen der laufenden Baumaßnahm­en nicht genutzt werden.

In 93 Buden werden Glühwein, andere Getränke, Speisen und Kunsthandw­erk angeboten. Wechselnde Betreiber, wie etwa Hobby-Künstler, bespielen zehn weitere Stände. Und: Unterschie­dliche soziale Einrichtun­gen besetzen die zwei Wechselhüt­ten. „Insgesamt sind es fünf Stände weniger als im Jahr 2021“, berichtet Klomparend.

Der Grund für die Absagen sei immer der gleiche gewesen – und in der Corona-Krise bereits befürchtet worden: Die betroffene­n Schaustell­er und Gastronome­n haben einfach zu wenig Personal. „Bei anderen Märkten ist die Zahl der Ausfälle deutlich höher“, blickt Kontorspre­cher Klomparend in die Branche. Einen Mitarbeite­rengpass beklagten bereits im Vorjahr viele Standbetre­iber größerer Märkte öffentlich, zum Beispiel in Düsseldorf, Potsdam und Leverkusen.

Eine gute Nachricht: Das bekannte Riesenrad der Familie Gormanns gehört im Jahr 2022 wieder zu den Highlights auf dem Duisburger Weihnachts­markt.

Diskutiert wird unter den Veranstalt­ern der großen und kleinen Weihnachts­märkte die Energiefra­ge. Die Preise sind enorm gestiegen, ein Gas-Engpass im Winter ist zwar weiterhin ein unwahrsche­inliches, aber mögliches Szenarion. Die Auswirkung­en werden beim Duisburger Budenzaube­r definitiv zu sehen sein: Die 400 Quadratmet­er große Eisfläche wird diesmal fehlen. Der Energieauf­wand für die Kühlung wäre einfach zu hoch.

In der Nachbarsta­dt Düsseldorf wird eine Kunststoff­bahn die Eisfläche ersetzen. Für die Weihnachts­markt-Macher in Duisburg ist das keine Alternativ­e. „Wir haben uns das angesehen. Ohne die Kälte und das richtige Eis fehlen aber die besinnlich­en Elemente. Halbe Sachen wollen wir nicht machen“, sagt Alexander Klomparend. So verspricht der Veranstalt­er auch die bekannte weihnachtl­iche Atmosphäre in der Fußgängerz­one – samt der blauen Tannen, den beliebten glitzernde­n „Eisbäumen“und der kompletten Beleuchtun­g. „Die ist bereits seit

Jahren sehr energieeff­izient, da wir komplett auf LED-Lichter umgerüstet haben“, versichert Klomparend.

Der Duisburger Weihnachts­markt wird aber wie viele Märkte in der Region die Beleuchtun­gszeiten anpassen. Bedeutet: Die festliche Beleuchtun­g wird erst in der Dämmerung eingeschal­tet. „Auf die Lichter wollen wir nicht verzichten. Sie sind für den Handel sehr wichtig, da sie die Menschen in der Vorweihnac­htszeit in die Einkaufszo­ne locken.

Außerdem ist die weihnachtl­iche Bedeutung von Licht im Dunkel des heraufzieh­enden Winters für die Menschen sehr groß“, meint der Kontor-Sprecher. „Den Glanz und die Freude nehmen sie in die folgenden dunklen Monate mit.“Klomparend spricht von weihnachtl­icher Atmosphäre mit verantwort­ungsvollem Energieein­satz.

Dementspre­chend haben die Organisato­ren die Standbetre­iber gebeten, Energie möglichst sinnvoll und sparsam einzusetze­n und die Beleuchtun­g der Stände bei Tageslicht nicht einzuschal­ten. Den Verbrauch ihrer Stände rechnen die Betreiber direkt mit den Stadtwerke­n ab. Experten rechnen damit, dass durch die höheren Energiekos­ten die Preise für Bratwürste, Glühwein und Co. steigen werden. Für eine Tasse Glühwein (0,2 Liter) mussten die Weihnachts­marktbesuc­her in Duisburg im Vorjahr in der Regel 3,50 Euro bezahlen. Zu den Preisen hält sich Duisburg Kontor bedeckt.

Die Kosten für die weihnachtl­iche Beleuchtun­g in der City trägt die Stadt. Auch hier ist ein Kostenanst­ieg sicher. Der wird jedoch nicht auf die Schaustell­er umgelegt. Alexander Klomparend bestätigt: „Die Standmiete­n bleiben im Vergleich zum Vorjahr gleich.“

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FOTOS: STEFAN AREND Viele Tausend bunte Lichter auf dem Duisburger Weihnachts­markt. Im Jahr 2022 wird ein Highlight fehlen.
 ?? ?? Die Eislaufbah­n des Duisburger Weihnachts­marktes 2021.
Die Eislaufbah­n des Duisburger Weihnachts­marktes 2021.
 ?? ?? Die Weihnachts­beleuchtun­g ist schon länger auf LED-Lichter umgestellt.
Die Weihnachts­beleuchtun­g ist schon länger auf LED-Lichter umgestellt.

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