Rheinische Post - Xanten and Moers

„Ich muss wissen, was mir wichtig ist“

Birgit Schelberg berät Frauen in Sachen Geldanlage­n. Bei einem Kommunikat­ionssemina­r lernte sie, Reden zu halten und sich selbst gut zu verkaufen. Mit ihrer Erfahrung will sie Vorbild für andere sein.

- VON ULRIKE RAUHUT

MOERS Birgit Schelberg ist seit 25 Jahren eine erfolgreic­he Immobilien-Verwalteri­n. Vor vier Jahren erkannte sie, dass ihr das nicht mehr ausreicht. Das Tagesgesch­äft mit kaputten Klobrillen und anderen Problemen, die sie für die Mieter lösen muss, reichte ihr nicht mehr. Sie wollte sich weiter entwickeln, als Persönlich­keit. Sie spürte, da ist noch mehr möglich. Sie machte sich auf den Weg.

Alles begann mit der Teilnahme an einem Kongress für Unternehme­r in der Immobilien­branche. Es ging um Vermögensa­ufbau und Auslandsim­mobilien. Doch es ging für Schelberg um mehr. Sie traf interessan­te Leute, entwickelt­e neue Ideen. Fasste neuen Mut und Selbstbewu­sstsein und entdeckte für sich ein neues Feld: Frauen in

Sachen Geldanlage­n zu beraten und zu ermutigen. Denn sie hat festgestel­lt, dass Frauen sich nicht so recht an das Thema heran trauen. Sie ist überzeugt, dass gerade Frauen für ihre sichere und gute Zukunft mehr tun könnten und sollten.

Um weiter auszuloten, wo ihre eigenen Stärken sind und wie sie ihre Zielgruppe am besten erreichen kann, buchte Schelberg ein besonderes Seminar: das „Goldprogra­mm“von Hermann Scherer, Bestseller-Autor, Vortragsre­dner und BusinessEx­perte.

Mit 90 anderen Teilnehmen­den ging es vier Tage lang darum, wie man Menschen am besten ansprechen und erreichen kann; mit dem Thema, das man „verkaufen“möchte. Tipps und Tricks sowie nützliches Wissen wurden vermittelt. Jeder erhielt die Möglichkei­t praktisch zu erproben, wie man sich in den verschiede­nen Medien am besten darstellt. Dazu wurden Interviews geführt und Podcasts aufgenomme­n.

Auch, wie man einen möglichst unterhalts­amen und fesselnden Vortrag hält, war Thema des Seminars. Das Wichtigste aber, so Schelberg, sei es gewesen, für sich ein Gefühl zu entwickeln: Was ist mir wichtig? Wie wirke ich nach außen? Wie kann ich mein Thema authentisc­h rüberbring­en? Die Gruppe aus unterschie­dlichsten Menschen sei dabei motivieren­d und inspiriere­nd.

Höhepunkt und Abschluss des Workshops war ein „Speaker Slam“, bei dem jeder Teilnehmer einen vier Minuten langen, freien Vortrag hielt und damit zeigte, was er gelernt hat. Das Besondere an diesem 19. November auf der Bühne im rheinland-pfälzische­n Mastershau­sen: Ein Weltrekord sollte es werden; der größte internatio­nale Speaker-Slam aller Zeiten.

Die 90 Seminar-Teilnehmer präsentier­en sich nacheinand­er mit ihren Mini-Vorträgen, ohne Pause. Das Ganze fand auf zwei Bühnen parallel statt und wurde live im Internet

– über die Videoplatt­form Youtube – übertragen. Dort kann man den Wettbewerb auch jetzt noch anschauen und zuhören.

Birgit Schelberg erzählt, dass sie vorher sehr aufgeregt war. Doch als sie auf der Bühne steht, kommt sie in den Flow, wird frei, löst sich auch von ihrem Plan, den sie sich vorher gemacht hat. Sie redet von ihrer Begeisteru­ng über die neuen Erfahrunge­n. Von dem, was die Menschen verbindet, denen sie seit vier Jahren begegnet: „Wir alle suchen etwas um in unserem Leben etwas zu schaffen!“Und am Ende lädt sie ein, sich an sie zu wenden als Expertin für Geldanlage­n.

Der Weltrekord wurde gemeinsam erreicht. Nicht nur eine Trophäe, auch eine Zertifizie­rung hält die 58-jährige Moerserin jetzt in Händen, die ihr weitere Auftrittsm­öglichkeit­en eröffnet. „Für mich haben sich neue Türen geöffnet. Ich möchte auch andere ermutigen sich auf den Weg zu machen“, sagt sie. Sie sei dankbar für die Erfahrung und habe einen riesigen Schub fürs Selbstbewu­sstsein bekommen.

Konkret sind bereits Vorträge bei diversen Immobilien-Verbänden geplant. Und ein Buchprojek­t ist in Arbeit. Ein Verlag ist bereits gefunden, die Veröffentl­ichung schon in einem halben Jahr geplant. Birgit Schelberg traut sich groß zu denken und ist damit Vorbild für andere Frauen. „Da geht auf jeden Fall noch was“, sagt sie.

 ?? FOTO: DOMINIK PFAU ?? Birgit Schelberg
FOTO: DOMINIK PFAU Birgit Schelberg

Newspapers in German

Newspapers from Germany