Rheinische Post - Xanten and Moers

Bayern haben leichtes Spiel mit Wölfen

Die Münchner Herbstmeis­ter bejubeln ein 4:0 gegen Wolfsburg. 56 Treffer nach der Hinserie sind ein neuer Bestwert.

- VON KLAUS BERGMANN UND MARTIN KLOTH

MÜNCHEN (dpa) Herbstmeis­ter FC Bayern München hat es im 400. Bundesliga­spiel von Thomas Müller zum Jahresabsc­hluss gegen den Krisenclub VfL Wolfsburg noch einmal krachen lassen. Drei Tage nach dem

5:0-Schützenfe­st beim VfB Stuttgart beendeten die in dieser Saison extrem torhungrig­en Münchner Fußballsta­rs am Freitagabe­nd die Hinrunde mit einem standesgem­äßen

4:0 (1:0) in der zuschauerl­osen Allianz Arena. 56 Treffer nach einer Halbserie sind Rekord.

Jubilar Müller konnte schon in der 7. Minute sein 134. Tor in der Fußball-Bundesliga bejubeln. Der Ur-Bayer staubte erfolgreic­h und ziemlich unbedrängt ab, nachdem VfL-Keeper Koen Casteels einen Flatterbal­l von Serge Gnabry nach vorne abklatsche­n ließ. Das erste Tor von Dayot Upamecano im Bayern-Trikot legte Müller zudem auf

(57.). Der agile Leroy Sané erhöhte mit seinem sehenswert­en Distanzsch­uss auf 3:0 (59.).

Ein später Jubelabend war es für Robert Lewandowsk­i. Der Pole jagte seinen 43. Bundesliga-Tor im Jahr

2021 bis zur 87. Minute vergeblich nach, dann traf er nach Vorarbeit von Jamal Musiala. Zuvor drosch er den Ball aus guter Position drüber (66.) und schoss auf Zuspiel von Gnabry VfL-Torwart Casteels an

(76.). Lewandowsk­i überbot damit die Bestmarke der kürzlich verstorben­en Bayern-Legende Gerd Müller, die 1972 ebenfalls 42 Tore im Münchner Trikot erzielt hatte.

Mit 43 Punkten verabschie­deten sich die Bayern in zwei Wochen Weihnachts­urlaub. Den Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund bauten sie zumindest bis Samstagabe­nd

HASE/DPA

auf neun Punkte aus. „In der Bundesliga sind wir absolut auf Kurs“, sagte Bayern-Chef Oliver Kahn im TV-Sender Sat.1: „In der Champions League haben wir alle Spiele gewonnen. Insofern kann man sportlich sehr zufrieden sein.“Der einzige echte Makel war das frühe DFB-Pokal-Aus in Mönchengla­dbach.

Und Wolfsburg? Der VfL kassierte die siebte Pflichtspi­elniederla­ge nacheinand­er. 20 Punkte sind ein Armutszeug­nis für eine Mannschaft, die in der vergangene­n Saison einen Champions-League-Platz erobert hatte. Frohe Weihnachts­tage gibt es für den vom anfänglich­en Erfolg verlassene­n Trainer Florian Kohfeldt und seine Profis nicht.

Kohfeldt formierte seine Elf tief verteidige­nd und coachte lange Zeit sehr intensiv und gut hörbar im leeren Stadion. Die Bayern-Hälfte war überwiegen­d ein Sperrbezir­k für die Gäste - bis auf wenige Vorstöße. Torjäger Wout Weghorst hatte kurz nach Müllers Abstauber-Tor die beste Möglichkei­t, scheiterte aber aus spitzem Winkel am sehr gut reagierend­en Nationalto­rwart Manuel Neuer.

Ansonsten fahndeten die Bayern mit dem Mittelfeld­duo Marc Roca und Jamal Musiala als Vertreter von Joshua Kimmich und Leon Goretzka fast unentwegt nach Lücken in den engen Räumen rund um den Wolfsburge­r Strafraum und darin. Wenn Müller, Sané und Gnabry dabei direkt kombiniert­en, wurde es gefährlich. Alles verteidige­n und verhindern konnten die in München weiterhin sieglosen Wolfsburge­r bei der 23. Niederlage im 25. Gastspiel nicht. Sie waren nur ein Sparringsp­artner, der noch höher hätte verlieren können.

Zweite Bundesliga, 18. Spieltag

 ?? FOTO: TOBIAS ?? Alles Wolfsburge­r Reklamiere­n half nicht: Thomas Müllers Tor
für die Bayern zählte.
FOTO: TOBIAS Alles Wolfsburge­r Reklamiere­n half nicht: Thomas Müllers Tor für die Bayern zählte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany