Rheinische Post - Xanten and Moers
Schüler-Firmen bewerben sich um IHK-Preis
Mit bedruckten T-Shirts und einem Verschluss für Getränkedosen gehen zwei Teams des Gymnasiums Filder Benden an den Start.
MOERS/DUISBURG Normalerweise ist Wangerooge in der Woche vor den Osterferien fest in niederrheinischer Hand. 120 Fünftklässler des Gymnasiums Filder Benden besuchen die ostfriesische Insel, die 1200 Einwohner hat, begleitet von 15 Lehrern und Betreuern. Sie wollen sich bei gemeinsamen Spielen und Ausflügen besser kennenlernen und zu einer Gemeinschaft wachsen. 2020 sollten sie erstmals gemeinsame, verschiedenfarbigen T-Shirts dabeihaben, die die Schüler vorher mit ihren Namen und einem Inselmotiv versehen wollten. Doch am 13. März 2020 begann der erste Lockdown und die Kennenlernreise zur autofreien Insel fiel ins Wasser.
Damit wäre fast auch die Schüler-Unternehmung „eiPlotter“ins Wasser gefallen. Sie hatte die Produktion der T-Shirts organisiert, um sich damit um den Schulpreis der Industrieund Handelskammer Niederrhein 2020 zu bewerben. „Wir haben trotzdem weitergemacht“, sagt Jakob Rittinghaus. Im Wahlpflichtfach Wirtschaftsinformatik hatte der Schüler, der 2020 die zehnte Klasse besuchte, also die erste Klasse in der Oberstufe, zusammen mit Joel Lange, Benjamin Kaiser, Jost Hermsen, Lewin Goersch, Alea Geradi, und Noah Elsenberg die Idee gehabt, Schüler-T-Shirts für die Reise nach Wangerooge herzustellen.
Sie hatten die vier fünften Klassen des Gymnasiums Filder Benden besucht. „Fast alle wollten ein persönliches T-Shirt haben“, erzählt der 17 Jahre alte Schüler Jakob Rittinghaus.
Über den Förderverein der Schule erhielt die Schüler-Unternehmung 400 Euro, um eine Presse zu kaufen, mit der ausgeschnittene Elemente mit Wärme auf T-Shirts befestigt werden können. Diese ging ins Schuleigentum über.
„Die Schüler der fünften Klassen konnten Motiv und Namenszug selbst entwerfen“, erzählen Lehrerin Stefanie Sommer und Lehrer Christian Becker-Andermahr. „Sie lernen die Technik, das Motiv als Pixel-Bild auf den Computerbildschirm zu übertragen.“
Letztlich ließ die Schüler-Unternehmung die T-Shirts bei der Rheinhausener Handelsgesellschaft Reventro drucken, um sie für 18 Euro an die Schüler zu verkaufen. „Durch das Projekt haben alle viel Erfahrung gesammelt“, sagt Jakob Rittinghaus. „Ich will nach meinem Abitur Betriebswirtschaft
studieren.“Ferner war Philipp Lemke, der gerade am Gymnasium sein Abitur ablegt, externer Partner und beriet beim Projekt.
Um neben den 500 Euro, den alle Teilnehmergruppen von der IHK erhalten, wenn sie einen Zwischenstand nachweisen können, hoffen die Moerser Schüler, das Preisgeld von 1500 Euro zu erhalten. Dazu müssen sie noch ein Vollkostenkonzept aufstellen, in dem sie unter anderem darstellen müssen, wie viele
Stunden sie selbst mit dem Projekt verbracht haben, etwa beim Werben in den Klassen oder beim Verkauf der T-Shirts.
„Wenn alle Kosten einberechnet würden, wären die T-Shirts teurer“, blickt Schulleiter Arndt van Huet auf den 28. Juni, wenn die Schüler ihr Projekt bei der IHK in Duisburg vorstellen. „Beim Projekt geht es vor allem um den Reiz, Vorstand, CEO, einer Schüler-Unternehmung zu sein, darum, selbst etwas zu unternehmen und Erfahrung zu sammeln.“