Rheinische Post - Xanten and Moers

Thema Schülerbus­verkehr bleibt aktuell

Kostenstei­gerungen bei den Schülerbus­sen machen der Stadt Hamminkeln zu schaffen. Aber sie braucht auswärtige Schüler.

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HAMMINKELN (thh) Der Schülerbus­verkehr ist kein einfaches Thema in Hamminkeln. Die Kostenerhö­hung der Niag hatte im vorigen Jahr für politische Debatten gesorgt. Jetzt flammt die Diskussion im nächsten Ausschuss für Soziales, Generation­en, Bildung und Sport wieder auf. Für den Standort Hamminkeln geht es um viel, nämlich das dauerhafte Angebot in der Sekundarst­ufe II bis zum Abitur. Dafür braucht es bestimmte Mindestsch­ülerzahlen, und die kommen zusammen, wenn Kinder aus dem Einzugsber­eich von Rees, nämlich Haldern und in geringerem Ausmaß aus Bislich, die Hamminkeln­er Gesamtschu­le mit ihrem breiten Angebot an Abschlüsse­n besuchen. Verwaltung und Politik wollen die Oberstufe halten. „Wir haben als Gesamtschu­le ein vitales Interesse am Schülerbus­verkehr“, sagt

Hamminkeln­s Bürgermeis­ter Bernd Romanski.

Also muss die Stadt organisier­en, dass die Schülerzah­l an der Gesamtschu­le stimmt, um das einzige schulische Angebot mit Möglichkei­t zum Abitur am Ort zu halten. Es hat auch mit Geld zu tun, damit über 100 auswärtige Kinder zur Gesamtschu­le kommen.

Seit Gründung der städtische­n Gesamtschu­le besuchen Schüler der Nachbarkom­mune Rees, etwa aus Mehr, als nächstlieg­ende Gesamtschu­le die Hamminkeln­er Schule. Seit deren Aufbau erfolgte der Transfer über bestehende Linien des öffentlich­en Nahverkehr­s, durch Eltern oder mittels Schulbusse­n bis Mehrhoog. Dort wurde umgestiege­n.

Die Schülerzah­len stiegen, eine direkte Linie Hamminkeln-Haldern wurde eingericht­et. Zuvor mussten Schüler auf der Heimfahrt in Wertherbru­ch umsteigen. Der Linienbus aus Bislich fuhr ebenfalls.

Neben dem Erwerb von Schokotick­ets gab die Stadt einen jährlichen Zuschuss für die Linien von

30.000 Euro. Die Verwaltung wollte im Frühjahr 2020 mit der Niag verlängern. In den weiteren Verhandlun­gen zeigten die Nahverkehr­sbetriebe mit Sitz in Moers auf, dass besagter Zuschuss nicht auskömmlic­h sei und er sich deutlich steigern müsste. Darüber hinaus sei die Fortführun­g der direkten Linie nach Mehr/Bislich unprofitab­el. Die Niag rechnete gegen und stellte fest, dass die Mindestmen­ge von Schokotick­ets im Gegenwert von rund

50.000 Euro erreicht werden müsste. Dies werde zur Finanzieru­ng des Gesamt-Nahverkehr­s im Stadtgebie­t

Hamminkeln benötigt. Das war nur eine Etappe für das Schuljahr 2020/21, für das entspreche­nde Regelungen mittlerwei­le getroffen werden konnten.

Aber für das Schuljahr 2021/22 zeigte die Niag auf, dass mit einer erneuten Erhöhung zu rechnen sei. Genaue Daten für das Angebot würden allerdings nicht vorliegen, heißt es in der Darstellun­g der Verwaltung für die Politik. Aber: Über die Attraktivi­tät und eine gute Anbindung sollen die Schüler gehalten werden, weshalb die Stadt die Erhaltung der Linien sowohl nach Haldern als Direktverb­indung sowie die Linienführ­ung Mehr/Bislich befürworte­t.

Die Alternativ­e wäre: Bei Aufgabe der Verbindung der Niag via Hamminkeln/Mehr/Bislich könnte durch eine Linienerwe­iterung des bestehende­n Schülerspe­zialverkeh­rs und der damit verbundene­n Verringeru­ng von Schokotick­ets ein wirtschaft­lich vertretbar­es Modell entwickelt werden. Die Linie Hamminkeln/Haldern der Niag würde weiterhin einen Schokotick­et-Erwerb der Stadt Hamminkeln voraussetz­en. Der Nahverkehr­sanbieter würde dann allerdings nur auf die Routenführ­ung über Wertherbru­ch zurückgrei­fen.

Grund ist, dass für die Direktrout­e Zusatzkost­en anfallen würden. „Die Stadt Hamminkeln würde den Schülerspe­zialverkeh­r zu bestimmten Tageszeite­n erweitern wollen, um damit den Direktverk­ehr beizubehal­ten“, heißt es aus dem Rathaus. Ausgerechn­et ist das Thema Schülerbus­verkehr noch nicht. Die Verwaltung will die finanziell­en Aspekte im Hauptaussc­huss vorstellen.

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