Rheinische Post - Xanten and Moers
Erinnerung an Françoise Sagan
Die Rockorgel webt einen dichten Klangteppich, eine E-Gitarre singt mit warmer, angezerrter Stimme ihre Melodie dazu, Bass und Schlagzeug bilden souverän das Fundament. In der Klangwelt von Greta van Fleet zu versinken, fällt denkbar leicht. Auch, weil alles irgendwie vertraut wirkt. Die Rockband setzt mit ihrem zweiten Album „The Battle at Garden’s Gate“den Weg als jüngste Vertreter einer längst vergangenen Musikepoche fort. Ihre Vorbilder aus den späten 60er-Jahren sind deutlich zu hören, etwa was die Parallelen zwischen dem Gesangsstil von Frontmann Josh Kiszka und Led Zeppelins Robert Plant betrifft. Gleichzeitig emanzipieren sich die Vier mit dem Album. Feel-Good-Momente und Mystik verschmelzen miteinander und schaffen eine eigene und unwiderstehliche Atmosphäre. cwe
Sachbuch Françoise Sagan wurde 1954 weltberühmt, da war sie 18 Jahre alt. Sie veröffentlichte damals ihren Roman „Bonjour Tristesse“, der noch heute unbedingt lesenswert ist, und dazu lieferte sie Bilder, die die Magazine lieber druckten als die Feuilletons: Sagan im schnellen Auto, mit Zigarette, nicht aufzuhalten. Julia Korbik beschäftigt sich in „Bonjour Libertè“vor allem mit der frühen Phase der Karriere von Sagan. Sie zeichnet die Entschlossenheit nach, mit der die junge Frau ihren Plan verwirklichte, Schriftstellerin zu werden. Sagan nahm sich die Freiheit, zu werden, wer sie sein wollte. aber der Preis war, dass sie sich in der Öffentlichkeit maskieren musste – mit eben jenen Attributen, die zu ihrem Markenzeichen wurden. Außerdem hält Korbik ein Plädoyer für die von der (männlichen) Kritik oft für leicht befundene Autorin. Die arbeitete bis kurz vor ihrem Tod 2004. Es gibt also noch viel zu entdecken hols
Julia Korbik: Band My Bloody Valentine versehen hat. Man meint der neuen Platte den Flirt mit der Süße im Krach, um die es My Bloody Valentine ja immer ging, anzuhören. Man nehme nur den lieblichen Background-Gesang in „I Ain’t“oder die Sehnsucht in „To Be Waiting“. Oder das folkige „Garden“, das aus der Feder von Lou Barlow stammt, der die Ruhe-Etappen