Rheinische Post - Xanten and Moers

33 Betroffene – Corona-Fälle an Schulen und Kitas verdreifac­ht

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(akal) Parallel zur steigenden Sieben-Tage-Inzidenz in Duisburg steigt auch die Zahl der Corona-Fälle an Duisburger Schulen: Seit dem 1. März sind neun halbe Klassen an acht Schulen und zehn Kitagruppe­n von sieben Kitas in Quarantäne, berichtet Pressespre­cherin Gabi Priem.

Mit 33 positiv getesteten Schülern, Lehrern, Erziehern, Mitarbeite­rn und Kita-Kindern hat sich die Zahl im Vergleich zur Vorwoche fast verdreifac­ht. An weiterführ­enden Schulen sind elf Schüler betroffen, an Grundschul­en 13. An den Kitas sind vor allem Erzieher positiv getestet worden: Aus diesem Kreis wurden laut Stadt sechs Fälle gemeldet, plus ein Mitarbeite­r sowie zwei Kinder.

Die ersten, für die es nach dem Schulstart direkt in Quarantäne ging, sind seit Mittwoch wieder in der Schule: 52 Schüler des Kopernikus-Gymnasiums in Walsum mussten nach einem Corona-Fall in den Distanzunt­erricht wechseln. Dass nicht nur einige Kontaktper­sonen, sondern gleich der halbe Jahrgang in Quarantäne musste, habe vor allem mit den vielen privaten Kontakten des betroffene­n Schülers zu tun gehabt, sagt Schulleite­r Detlev Wöstefeld. Um zu verhindern, dass die verblieben­e Hälfte der Jahrgangss­tufe durch den Präsenzunt­erricht Vorteile hat, wurde auch sie in den Distanzunt­erricht geschickt. Das sei in Absprache mit der Schulaufsi­cht und nach dem Gleichheit­sgrundsatz entschiede­n worden.

Wöstefeld sagt, dass seine Schule lange Glück hatte und verschont blieb. Dabei sei die Pandemie in den

Köpfen der Jugendlich­en nicht so präsent, „Corona fängt für sie erst auf dem Schulgelän­de an, das sind zwei Welten“. Sie würden zwar brav eine Maske tragen, „heftige Umarmungen“seien als Begrüßungs­ritual jedoch tief verwurzelt.

Aber auch manche Eltern seien nicht so sorgsam, würden Mitschüler aus mehreren Haushalten mit dem Auto zur Schule bringen, beschreibt der Schulleite­r. Aktuell gebe es zwei Corona-Fälle im Abiturjahr­gang, hier mussten aber nur zwei Kontaktper­sonen mit in Quarantäne.

Den erweiterte­n Schulstart am Montag betrachtet Wöstefeld wie viele seiner Kollegen „skeptisch“. In Richtung Eltern und Schülersch­aft werde appelliert, FFP2-Masken zu tragen. Mit einem versetzten Stundenpla­n, Klassentei­lungen und strikten Hygienereg­eln versuche die Schule, alle zu schützen.

Die Idee des Schulminis­teriums, dass Schnelltes­ts direkt in den Klassen durchgefüh­rt werden sollen, hält Wöstefeld für keine erstrebens­werte Konstrukti­on: „Was ist denn, wenn dabei positive Ergebnisse herauskomm­en? Dann habe ich das Infektions­geschehen doch in der Schule.“Das müsse vor der Schule in den Haushalten passieren.

Werden die Sorgen der Schulleite­r in dieser Pandemie wahrgenomm­en, Herr Wöstefeld? „Ein deutliches Nein“, die Schulleite­r seien zwar in vielen Runden vertreten, aber die Beteiligun­g an Entscheidu­ngen fehle.“Es werde vieles schulfremd vorgeplant ohne Praxiskenn­tnisse, „und wir arbeiten dann an den Schulen ständig nach.“

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