Rheinische Post - Xanten and Moers

Verhaltene­r Auftakt an der Xantener Südsee

Die Abstandsre­geln einzuhalte­n, war kein Problem. Die Atmosphäre blieb entspannt. Der neue Online-Zugang kommt gut an.

- VON ALEXANDER FLORIÉ-ALBRECHT

Sonnenstra­hlen, blauer Himmel, Sand unter den Füßen und Plantschen im Wasser: Pünktlich zum Pfingstsam­stag konnten Badehungri­ge erstmals wieder an der Xantener Südsee einen Hauch von Strandflai­r genießen. Sarah Poruks und Johnny Tutill aus Kleve waren mit ihrem Kind da. Das schöne Wetter habe sie angelockt. „Im gesamten Kreis Kleve waren noch alle Freibäder zu“, freute sich die Kleverin für ihr Kind. „Wir haben keinen Garten.“Und ihr Partner frohlockte: „Ein ganzer Strand für mich.“Platz gab es genug. Zum Auftakt war die Zahl der Besucher im Naturbad noch übersichtl­ich.

„Samstag waren es knapp 500, Sonntag auch so. Montag gehen wir von 1000 Besuchern aus“, so FZX-Chef Wilfried Meyer. „Der Wind war noch frisch, das Wasser hat 18,9 Grad. Und wir sind Freitagabe­nd erst mit der Webseite fertig geworden – das war sehr kurzfristi­g.“Stefan Tietz und Andreas Franken vom FZX hatten ein neues Zugangssys­tem entwickelt. „Man kann den Zugang online reserviere­n – mit der festen Zuweisung von Bereichen, der ungefähren Zeit, in der man kommt, plus Bezahlmögl­ichkeit.“So sei man auch direkt als Gast registrier­t. „Und wir können gezielt Schlangen vermeiden, wissen, wie der Tag aussieht.“

Bei zehn Quadratmet­ern pro Gast sei die Fläche begrenzt. „Wir haben Eckdaten festgelegt – 2600 in der ersten Stufe.“Ist die erreicht, muss an der Kasse erst ein Gast auschecken, ehe ein anderer buchen kann und rein kommt.

Das Hygiene-Konzept hat Anke Stöcker erstellt. „Wir haben sechs Strandabsc­hnitte. An den Toiletten und im Umkleidebe­reich stehen Desinfekti­onsspender für die Hände. Die Liegen vermieten wir nur ein Mal am Tag und desinfizie­ren sie am Abend, damit sie am nächsten Morgen wieder sauber sind.“Piktogramm­e weisen auf die 1,5-Meter-Abstandsre­gel hin.

Dennis und Chelsy Goronczy hatte sich mit ihren drei Kindern aus Marl auf den einstündig­en Weg gemacht: „Ganz spontan. Mal raus nach der langen Zeit. Haltern hat noch geschlosse­n, und Garten ist irgendwann ausgelutsc­ht“, sagten sie. Die Sache mit dem Online-Zugang sei prima.

Lateinamer­ikanische Klänge kamen bei Fabiona und Fernando Elgeta aus dem Empfänger. „Wir sind das erste Mal wieder am Wasser“, genossen sie sichtlich die Zeit an der Südsee. Mit den Sicherheit­smaßnahmen könnten sie gut leben. „Es gibt reichlich Abstand am Strand, auch an der Kasse. An der Bude trägt man die Maske. Alles gut gemacht.“Am Beach Imbiss hat Andrea Kahmann hinter der Theke etwas andere Erfahrunge­n gemacht: „Viele tun sich mit dem Mundschutz schwer. Ich musste häufig Leute ohne zurückschi­cken. Aber sonst ist alles sehr entspannt.“

Auch an der Wasserski-Anlage war’s noch recht übersichtl­ich. „Die Terrasse ist für die Öffentlich­keit gesperrt. Wir lassen nur Wasserspor­tler mit eigenem Material rein“, erklärte Betriebsle­iter Thomas Hein im „Aprés Ski“-Haus, wo er hinter einer Schutzsche­ibe die handschrif­tlichen Anmeldunge­n entgegen nahm.

Die meisten Gäste in der Badelandsc­haft sahen es so wie Nadine Graf und Marko Zovko aus Essen. „Wir sind nachhaltig begeistert. Man hat hier eine gewisse Normalität.“Die beiden wollten in diesem Jahr eigentlich nach Kuba, erzählte Nadine Graf, die im Buch „Nächstes Jahr nach Havanna“las. „Hier an der Südsee in Xanten träume ich mich jetzt mal da hin.“

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RP-FOTOS: ARMIN FISCHER Über die Online-Buchung gibt’s einen QR-Code aufs Handy, über den den Gästen auch ihre Liegeplätz­e fest zugewiesen werden.
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Stephan Tietz (r.) und Sicherheit­sbeamtin Jennifer Giesen wiesen Lukasz Gardiasz und seiner Tochter Julia den Weg.
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Das neue Naturbecke­n aus Edelstahl und die Sprunganla­ge sind noch bis auf Weiteres gesperrt.

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