Rheinische Post - Xanten and Moers
U21-Torhüter Nübel wird vom Pechvogel zum Retter
(dpa) Über die Szene in der
23. Minute regte sich Klaus Thomforde auch lange nach Schlusspfiff noch auf. „Das ist für mich absolut ein Unding“, schimpfte der Torwarttrainer der deutschen U21-Fußballer. „Dann kann man aus meiner Sicht mit dem Torwartspiel aufhören.“Der deutsche Torhüter Alexander Nübel war beim 1:1 gegen Österreich aus dem Tor gekommen, hatte den Ball gefangen und dabei den Gegenspieler mit dem Knie am Kopf getroffen – der Schiedsrichter pfiff Elfmeter.
Auch Nübel zeigte sichtliches Unverständnis und ärgerte sich über die Szene, hätte den anschließenden Elfmeter von Kevin Danso (24.) aber beinahe gehalten. Anschließend zeigte er eine starke Leistung und rettete der DFB-Auswahl mit zwei Paraden den Sieg. „Er war nachher zu einhundert Prozent da und hat uns zweimal am Leben gehalten“, lobte Cheftrainer Stefan Kuntz den 22-Jährigen vom FC Schalke. Nübel spielt von Wechselgerüchten zum FC Bayern begleitet bislang eine starke EM, äußert sich seit Beginn des Turniers aber nicht mehr öffentlich. „Er zeigt einfach seine Klasse“, lobte ihn Thomforde. Torschütze Luca Waldschmidt sagte über seinen Teamkollegen: „Er spielt generell ein überragendes Turnier. Wir können uns hinten richtig gut auf ihn verlassen.“
Außenverteidiger Benjamin Henrichs wird dem DFB-Team hinten im EM-Halbfinale fehlen. Henrichs sah gegen Österreich seine zweite Gelbe Karte. Kuntz muss das Team also umstellen. Für Henrichs könnte der Berliner Maximilian Mittelstädt spielen. Auch weitere personelle Änderungen schloss Kuntz nicht aus. „Ein paar Jungs sind angeschlagen, da müssen wir mal schauen, wie schlimm das eine oder andere ist.“