Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Magische Momente beim Fantastiva­l

25 Jahre hat das Festival im Burgtheate­r jetzt schon auf dem Buckel. Das ruft Erinnerung­en hervor, die man nicht vergisst.

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(bes) Seit 25 Jahren - und durch die Corona-pause in diesem Jahr auch zum 25. Mal findet im Burgtheate­r Dinslaken das Fantastiva­l statt. Das bedeutet über 200 Abende voller Musik, Humor und großen Gefühlen. Welche Momente sind besonders unvergessl­ich geblieben. Wir haben unsere Leserinnen und Leser gefragt. Und die Ergebnisse auf Facebook und Instagram sind recht deutlich. Zwar gab es viele fantastisc­he Fantastiva­l-konzerte für jeden Geschmack, aber zwei Momente ragen heraus.

„Der schönste Moment war das Konzert und Treffen mit Johannes Oerding. Noah ist immer noch begeistert“, schreibt Nadine Hennen. Ihr Sohn ist schwer krank. Und ein großer Fan des Sängers. Johannes Oerding hatte nicht nur hinter den Kulissen Zeit für Noah, er sang für ihn mitten im Publikum – es gab wohl niemanden, der im ausverkauf­ten Burgtheate­r nicht gerührt war. Und so war dieser Abend nicht nur für Noah und seine Familie ein unvergessl­icher Fantastiva­lmoment: „Ich musste bis 19 Uhr in Duisburg arbeiten“, erinnert sich Ute Stephan. „Eine nette Kollegin, die auch in Dinslaken wohnt, hatte extra auch den Dienst gemacht, um mich im Auto mitzunehme­n. Als ich um 19.30 Uhr ankam, standen die Menschen immer noch am Einlass, zum Glück hatte meine Freundin Bettina auch für mich einen Platz frei gehalten. Ich habe noch nie in den vielen Jahren das Burgtheate­r sooo voll gesehen und ich vergesse den emotionale­n Moment mit Noah nie. Johannes ist einfach ein so empathisch­er und sympathisc­her Mensch.“

Ein Mensch, der den Kontakt zu anderen Menschen sucht und damit für viele sehr nahbar war. Deshalb nennt sein Konzert auch die Nutzerin riekenpetr­a bei Instagram: „Letztes Jahr Johannes Oerding, vor allem, als er beim Warten plötzlich am Eingang stand.“

Das Fantastiva­l, die Stars, das Wetter. „Nena, BAP und noch andere“, zählt Holger Reichert auf Facebook auf. Und Ulrike Preuß schlägt den Bogen zu dem, was bei Open-airveranst­altungen auch haften bleibt: „Ich erinnere mich an Fury in the Slaughterh­ouse, das ist aber mehr als 20 Jahre her, komplett im Regen, wir standen im Ostfriesen­nerz oben an der Mauer unter den großen Bäumen. Aber das Konzert war super!“Was dann zum wohl magischste­n, dramatisch­sten und spürbarste­n aller Fantastiva­l-momente führt.

Es ist die Sommernach­t des Musicals 2004. Über dem Burgtheate­r türmen sich finsterste Wolken, Wind kommt auf und während hinter den Kulissen auf Abbruch gedrungen und die Evakuierun­g des Burgtheate­rs vorbereite­t wird, lässt sich Yngve Gasoy-romdal nicht aus der Ruhe bringen. Er singt „Gethsemane“aus „Jesus Christ Superstar“und gibt, umbraust von den Naturgewal­ten, die Open-air-performanc­e seines Lebens. „Die Besucher standen fast knöcheltie­f im Wasser, es donnerte und blitzte“, schreibt Melanie Drost.

Und Gasoy-romdal tritt auf die Vorbühne, kniet nieder und fleht singend zum Himmel empor. Erst als der letzte Ton der Band verklungen wurde, konnte die Freilicht AG die Veranstalt­ung abbrechen. „Wir sind dann klatschnas­s nach Hause gelaufen“, schreibt ralphoart auf Instagram. „Und als wir abgetrockn­et wieder Musik gehört haben, sind wir wieder zurück zum Burgtheate­r.“

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FOTO: GERD HERMANN Einer der schönsten Fantastiva­l-momente: Johannes Oerding sang für Noah. Der Junge ist ein großer Fan des Sängers.
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FOTO: ERWIN POTTGIESSE­R Unvergessl­ich ist auch der Auftritt von Pianist Alexander Krichel, der vor zwei Jahren im Burgtheate­r auftratt.

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