Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Kalenderblatt
18.08.1934
Al Capone muss nach Alcatraz
Einer der berühmtesten
Verbrecher der USA kam
1931 ins Gefängnis. Al Capone war nicht etwa wegen seiner kriminellen Geschäfte, zu denen illegales Glücksspiel, Prostitution und Alkoholschmuggel gehörten, verurteilt worden. Auch etliche Morde und andere Gewalttaten, die ihm zugeschrieben wurden, hatten keine Rolle gespielt. Verurteilt wurde der Mafia-boss wegen Steuerhinterziehung. Die ersten Jahre seiner elfjährigen Haftstrafe saß er im Bundesgefängnis von Georgia im Us-bundesstaat Atlanta ab. Die Anstalt, die als eine der härtesten ihrer Zeit galt, soll für Capone recht behaglich gewesen sein: Andere Häftlinge berichteten, er habe wie ein König gelebt, Luxusartikel seien ihm in die Zelle geschmuggelt worden. Die Behörden sahen aber vor allem mit Sorge, dass Capone einen Teil seiner Geschäfte aus der Haft heraus weiterverfolgte. Er empfing sogar namhaften Besuch wie Tony Torrio, der innerhalb der Strukturen der Organisation einer seiner Mentoren gewesen war. Am 18. August 1934 war damit Schluss: Capone wurde auf die Gefängnisinsel Alcatraz in der Bucht von San Francisco verlegt. In dem ehemaligen Fort waren die Insassen von der Außenwelt fast vollständig abgeschnitten. Zeitungen waren untersagt, Besuche fanden kaum statt, Briefverkehr war eingeschränkt. Auch unter den Häftlingen fand Capone kaum Verbündete. Er bemühte sich um eine Entlassung wegen guter Führung, was ihm 1939 gelang. Seinen Einfluss konnte er nicht wieder zurückerlangen. Capone litt an Syphilis und verbrachte seine letzten Jahre auf dem Familienanwesen in Florida. Dort starb er 1947 nach einem Schlaganfall.