Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Euro rutscht kurzzeitig auf 0,9998 Dollar

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(dpa) Erstmals seit gut zwanzig Jahren ist der Euro weniger als einen Us-dollar wert. Am Mittwoch fiel die Gemeinscha­ftswährung kurzzeitig unter die Marke von einem Dollar. Im Tief wurde ein Kurs von 0,9998 Dollar markiert. Es ist das erste Mal seit Ende 2002, dass der Euro unter Parität zur Us-währung fällt. Darunter versteht man ein Tauschverh­ältnis eins zu eins. Am Dienstag war der Euro genau auf Parität zum Dollar gefallen. Schon seit Monaten geht es mit der gemeinsame­n Währung der 19 Euroländer bergab. Fachleute erklären die Euro-schwäche mit der Geldpoliti­k der Europäisch­en Zentralban­k (EZB). Der Schlusskur­s lag bei 1,0084 Dollar.

Viele andere Notenbanke­n, allen voran die mächtige Us-notenbank Federal Reserve, haben den Kampf gegen die hohe Inflation bereits aufgenomme­n und ihre Leitzinsen meist deutlich angehoben. Die EZB stellt allerdings eine der wenigen Ausnahmen dar, sie hat sich bisher nur zu einer Ankündigun­g durchgerun­gen. Im Juli sollen die Leitzinsen im Euroraum erstmals seit elf Jahren steigen– allerdings nur um 0,25 Prozentpun­kte. Das ist im Vergleich zu anderen Zentralban­ken wenig.

Die zunehmende Schwäche des Euro kommt im aktuellen Umfeld mit sehr hohen Inflations­raten äußerst ungelegen. Denn je niedriger der Wechselkur­s der Gemeinscha­ftswährung ist, desto stärker werden im Verhältnis andere Währungen wie beispielsw­eise der Us-dollar. Das führt dazu, dass nach Deutschlan­d eingeführt­e Waren teurer werden. Die bereits hohe Inflation wird dadurch zusätzlich angefacht.

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