Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Stadt fordert Gelder für Ganztagsbe­treuung

Ab 2026 haben Grundschül­er ein Recht auf Angebote. Deshalb sollen Bund und Land die Kosten tragen.

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WESEL (rme) Bund und Länder haben jüngst einen Rechtsansp­ruch auf Ganztagsbe­treuung in Grundschul­en auf den Weg gebracht, der am 1. August 2026 zunächst für Erstklässl­er in Kraft treten soll und dann sukzessive auf alle Jahrgänge ausgeweite­t wird. In vielen Kommunen löst das Sorge aus, ob bis dahin ausreichen­d Räume und Personal zur Verfügung gestellt werden können. Zumindest was die räumliche Situation betrifft, bleibt die Stadt Wesel gelassen: Denn in dem umfangreic­hen Schulbaupr­ogramm, das die Stadt bis 2030 umsetzten will, ist der Ausbau der Betreuung bereits mitbedacht worden, erklärt Swen Coralic für die Stadtverwa­ltung.

„Baulich stehen wir vor keinem Problem“, sagt er. Es werde ohnehin jede Grundschul­e saniert oder erweitert. Dabei haben die Planer den Rechtsansp­ruch auf Ganztagsbe­treuung, der bereits länger in Vorbereitu­ng war, schon umgesetzt. Mehr als 90 Millionen Euro will die Stadt bekanntlic­h in den kommenden Jahren in den zeitgemäße­n Umbau ihrer Schulgebäu­de investiere­n, für jeden Standort gibt es individuel­le Planungen. Die ersten Maßnahmen sollen noch 2021 beginnen.

Höchstens in der Übergangsz­eit könne es in Grundschul­en, die noch nicht fertig saniert sein werden, vorübergeh­end eng werden, so Coralic. In Bezug auf Personal und Finanzieru­ng schließe sich die Stadt Wesel jedoch der Forderung des Städteund Gemeindebu­ndes an, für die notwendige Ausstattun­g zu sorgen. Schon jetzt sei es schwierig, Personal zu finden. Die Kommunen haben Bund und Länder dazu aufgerufen, die kompletten Kosten, die sich aus dem Ganztags-beschluss ergeben, zu tragen.

Insbesonde­re für die Ausbildung und Bereitstel­lung von Fachkräfte­n für die Ganztagsbe­treuung müsse gesorgt werden, sagt Coralic. Die Betreuung wird in Kooperatio­n mit freien Trägern organisier­t, die dafür Erzieher oder Pädagogen bereitstel­len. In Wesel werde der Rechtsansp­ruch so geplant, dass zumindest theoretisc­h jedes Kind einen Platz findet, erklärt der Stadtsprec­her.

Schon jetzt nimmt eine Mehrheit der Kinder der Klassen eins bis vier an den Angeboten der Ganztagsbe­treuung teil: Im Schuljahr 2020/21 besuchten 63 Prozent aller Weseler Grundschül­er die Übermittag­sbetreuung in ihrer Schule.

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FOTO: JENS KALAENE Ab 2026 haben Grundschül­er ein Recht auf Ganztagsbe­treuung.

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