Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Entspannt werkeln mit Funden vom Rhein
Die Bürgerstiftung Kreaktiv bot in Dingden-berg einen Workshop für Kinder und Jugendliche an.
DINGDEN (geg) Im Außenbereich von Dingden, dort wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, ging es in der vergangenen Woche kreativ zu. Auf Einladung der Bürgerstiftung Kreaktiv trafen sich an drei Tagen Kinder aus Hünxe, Wesel, Voerde und Hamminkeln, um ganz entspannt zu werkeln. Angeleitet wurden sie von Silke Noltenhans, Künstlerin und Geschäftsführerin des Kreativhof Lehmberg und der 15-jährigen Fiona Stern. Geholfen haben sich die Kinder aber auch untereinander. Die Großen standen den Kleinen immer wieder zur Seite und gaben Tipps. Fundholz vom Rhein bearbeiteten die Gäste auf dem Hof. Elias und Jan bauten sich daraus Pfeil mit Bogen und einen Zauberstab, frei nach dem Motto „Alles kann – nichts muss“. „Sogar Essstäbchen sind so entstanden“, berichtet Silke Noltenhans.
Die Kinder konnten ihrer Fantasie Lauf lassen. Das sei ihr wichtig, betont Silke Noltenhans. Die Kinder konnten sich an den Aktionen beteiligen oder spielen. Aber dass sich eines nicht beteiligte, kam gar nicht vor. Am letzten Tag der Aktion erhielten die Kinder Speckstein, den sie so bearbeiteten, dass hübsche Dekorationsstücke wie Katze, Eule oder auch mal ein Herz entstanden. Auch hier bekamen sie im Vorfeld eine kleine Einführung und erfuhren, wie man aus dem Stein mit verschiedenen Schmirgelpapieren etwas Schönes erschaffen kann.
Pfiffig war der siebenjährige Benjamin, der zum Schmirgeln auch den rauen Stein des Fußbodens auf dem Hof benutzte. „Geht doch auch“, stellte er grinsend fest. Mit großem Eifer und Konzentration saßen die Jungen und Mädchen auf ihren Matten, werkelten und gestalteten, zwischendurch riefen sie nach Hilfe und freuten sich über die Entstehung ihrer Werke unter ihren eigenen Händen. Dabei hat Sabine Noltenhans festgestellt, dass die Kinder unbedingt mit Werkzeug etwas erschaffen wollten. Im Angebot hatte sie auch das Schöpfen von Papier. „Das kam gar nicht an“, erzählt sie.
Aber manchmal gab es auch nicht so erfreuliche Augenblicke, nämlich dann, wenn bei der Bearbeitung etwas kaputt ging. Das ist Luis passiert: Seine Speckstein-eule ist beschädigt, weil er einen Moment nicht aufgepasst hat. Fast kamen ihm die Tränen vor Enttäuschung. „Das müssen die Kinder lernen auszuhalten“, sagt Noltenhans, die in so einem Fall den jungen Gästen zeigte, dass man auch aus dem vermeintlich kaputten Teil etwas Neues erschaffen kann.