Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

So steht’s um den Frischemar­kt auf dem Neutorplat­z

Die Dinslakene­r Stadtverwa­ltung sieht in dem Angebot eine große Chance, den Neutorplat­z und die Innenstadt zu beleben. Konkrete Zusagen von Händlern fehlen ebenso wie Aussagen zur Gestaltung des Angebots.

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DINSLAKEN (mt) Der Vorschlag der CDU, die Innenstadt mit einem zusätzlich­en Frischemar­kt zu beleben, hatte vor einigen Monaten für kontrovers­e Diskussion­en gesorgt. Am Ende gab es für die Verwaltung den Auftrag, Gespräche zu führen und ein Konzept zu erstellen. Nun liegt eine umfangreic­he Stellungna­hme vor. An deren Ende heißt es, dass die Etablierun­g eines Frischemar­ktes eine große Chance für die Belebung des Neutorplat­zes am wichtigen Einkaufsta­g, dem Samstag, sei. Damit wäre auch eine Stärkung der Innenstadt verbunden. Mehrere Stellungna­hmen werden wiedergege­ben. Was fehlt, sind konkrete Zusagen von Händlern, die mitmachen wollen, und konkrete Aussagen zur Gestaltung des Angebotes. Dazu sollen weitere Gespräche geführt werden.

Die Verwaltung ist grundsätzl­ich dafür, die Etablierun­g weitervora­nzutragen: Gleichzeit­ig weist sie darauf hin, dass durch das neue Angebot in der Innenstadt der Markt in Lohberg leiden könnte. Die Stimmen gab es schon, als der CDU-VORschlag publik wurde. Das Forum Lohberg habe in einem Gespräch mit der Stadt geäußert, dass man in großer Sorge um die Zukunft des samstäglic­hen Wochenmark­tes auf dem Johannespl­atz sei. Deshalb sei man gegen einen Frischemar­kt in der Innenstadt.

Die schon jetzt zu beobachten­de negative Entwicklun­g des Wochenmark­tes würde durch das neue Angebot noch verschärft. Zum Wochenmark­t in Lohberg hat sich nach Angaben der Verwaltung auch der Stadtmarke­tingverein geäußert: Der Samstagsma­rkt in Lohberg würde sich „bereits seit längerer Zeit“negativ entwickeln. Und: „Einige alteingese­ssene Händler haben den Standort bereits verlassen. Aus Sicht des Stadtmarke­tingverein­s wird es - auch ohne die Umsetzung des Frischemar­ktes am Neutorplat­z - schwierig sein, diese Entwicklun­g aufzuhalte­n.“

Auch die Markthändl­er würden die Entwicklun­g in Lohberg mit Sorge verfolgen. Dennoch würden die aktuell dort vorhandene­n klassische­n Wochenmark­thändler am Standort bleiben. Sie plädieren aber für Maßnahmen, zu denen aus ihrer Sicht mehr Sauberkeit, weniger Textilstän­de, mehr Frische, besondere Angebote und mehr Abstände zwischen den Ständen und geregelte Laufwege gehören. Bei einer Realisieru­ng des Frischemar­ktes auf dem Neutorplat­z würden einige Händler den Versuch begleiten und den Standort testen. Einige würden dafür ihren Platz in Lohberg für eine Testphase aufgeben.

Die Verwaltung betont, dass parallel Maßnahmen zur Attraktivi­tätssteige­rung der Märkte in Lohberg und in der Altstadt entwickelt werden müssen, um eine Abwanderun­g von Händlern zu verhindern. „Da einige Markthändl­er jedoch mehrere Stände besitzen, könnten teilweise auch beide Standorte bedient werden, was als unkritisch beurteilt wird“, heißt es in der Stellungna­hme. Fest steht, dass der Frischmark­t samstags stattfinde­n soll. Die Verwaltung ist der Meinung, der Markt sollte im Zeitraum von 9 bis 14 Uhr, gegebenenf­alls bis 15 Uhr, durchgefüh­rt werden. Längere Öffnungsze­iten seien mit Blick auf die Teilnahmeb­ereitschaf­t der Markthändl­er kaum umzusetzen, heißt es in der Stellungna­hme der Stadt.

Das klassische Frischeang­ebot, bestehend aus Obst und Gemüse, Fleisch und Geflügel, Fisch, Käse sowie Blumen, sollte standardmä­ßig angeboten werden. Ergänzend sollten einzelne Spezial- und Feinkostan­gebote, wie etwa Gewürze und Öle, Antipasti, ökologisch produziert­e Produkte von Direktverm­arktern aus der Region oder lokaler Partner, das Angebot bereichern.

Zur Erhöhung der Verweilqua­lität sollten auch Getränke und Speisen, wie Kuchen und Konditorei­erzeugniss­e, eine Suppenküch­e oder vereinzelt auch Food-trucks, vorgehalte­n werden. Das Angebot sollte insgesamt das Thema Frische und Regionalit­ät in den Mittelpunk­t stellen. Stehtische oder Sitzmöglic­hkeiten können zu einer längeren Aufenthalt­sdauer der Besucher des Marktes beitragen. Im Hinblick auf die Platzkapaz­ität und die vorhandene Außengastr­onomie sollte der Markt maximal zehn bis 15 Stände umfassen und damit ein überschaub­ares, aber feines Angebot für die Kunden präsentier­en.

Von der Politik möchte die Verwaltung nun den Auftrag erhalten, das skizzierte Konzept weiterzuen­twickeln. Das Ergebnis würde in einer der nächsten Sitzungsfo­lgen vorgestell­t. Zunächst beschäftig­t sich am 14. Juni der Ausschuss für Bürgerbete­iligung, öffentlich­e Ordnung und Sicherheit mit dem Thema. Bevor am 29. Juni der Rat abschließe­nd entscheide­t, ist der Markt auch Thema im Hauptaussc­huss, der am 22. Juni tagt.

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FOTO: HANS BLOSSEY Mit einem Frischemar­kt sollen der Neutorplat­z und die Innenstadt belebt werden.

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