Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

SVS verpflicht­et Regionalli­ga-torhüter

Der Schermbeck­er Fußball-oberligist sichert sich die Dienste von Rafael Hester, der bislang bei Rot-weiß Ahlen unter Vertrag stand. Bis auf einen Akteur für die offensive Außenbahn ist der Kader von Sleiman Salha damit nun komplett.

- VON RALF POLLMANN

SCHERMBECK Rafael Hester zeigt sich immer noch beeindruck­t. „Die Anlage hat mich sehr positiv überrascht, das hatte ich so nicht erwartet“, sagt der Schlussman­n. Neben den Gegebenhei­ten am Waldsportp­latz des SV Schermbeck imponierte dem 27-Jährigen vom Regionalli­gisten RW Ahlen auch, wie sich der Fußball-oberligist „um mich bemüht hat. Er hat mir die Wertschätz­ung gegeben, die ich so ein bisschen in Ahlen vermisst habe.“Zudem vermittelt­e der Verein dem Keeper auch einen Kontakt in berufliche­r Hinsicht. Damit stand dem „Transferco­up“, so Schermbeck­s Sportliche­r Leiter Cem Kara, nichts mehr im Weg. Sieben der neun Neuzugänge – bei 13 Abgängen – besitzen Regionalli­ga-erfahrung. Nun fehlt nur noch ein Akteur für die offensive Außenbahn. „Dann sind wir durch“, sagt Kara. Zu einem Kandidaten besteht bis jetzt kein Kontakt.

Den hatte es aber bereits vor der Spielzeit 2020/21 zu Rafael Hester gegeben. „Wir wollten ihn damals schon haben, aber da hat er sich leider für die Regionalli­ga entschiede­n. Und die kann er auch“, sagt Schermbeck­s Trainer Sleiman Salha. Auf elf Einsätze – am heutigen Samstag kommt noch Nummer zwölf als Gast des VFB Homberg dazu – brachte es der in Gelsenkirc­hen lebende Rafael Hester bisher. In den jüngsten zwei Begegnunge­n, die Ahlen erfolgreic­h bestritt, stand er zwischen den Pfosten. Die Nummer eins der Rot-weißen, Bernd Schipmann – er besitzt auch die philippini­sche Staatsbürg­erschaft –, bestreitet derzeit Wm-qualifikat­ionsspiele für den Inselstaat im Westpazifi­k.

Dass er nicht mehr als auf ein Dutzend Einsätze für RW Ahlen in dieser Saison gekommen ist, schreibt Rafael Hester auch einer für ihn eher unglücklic­he Konstellat­ion zu. „Zum Zeitpunkt des Trainerwec­hsels stand ich zwischen den Pfosten“, erzählt der 27-Jährige. Als Schlusslic­ht musste Björn Mehnert im Spätherbst 2020 gehen, Andreas Zimmermann folgte. Mit ihm dann auch überwiegen­d die Bankrolle für Hester.

Eine für den SV Schermbeck eher günstige Situation. Das weiß auch Cem Kara. „Dies hat uns natürlich in die Karten gespielt, dass er nicht so zum Zuge kam“, sagt der Sportliche Leiter des Oberligist­en. Ansonsten wäre es für den SVS wesentlich schwerer, ja fast unmöglich gewesen. Mit Rafael Hester und Alexander Geraedts (Arminia Klosterhar­dt) sind die Abgänge auf jeden Fall kompensier­t. „Wir haben zwei brutal gute Torhüter. Wer die Nummer eins ist, wird sich in der Vorbereitu­ng zeigen“, so Kara. Sollte einer aus dem Duo ausfallen, so steht mit Lukas Peto, der von YEG Hassel gekommen ist, der Torwart der U23 noch bereit.

Mit 19 Feldspiele­rn und zwei Torhütern will der SV Schermbeck deweil in die Saison starten. „Wir haben uns bewusst dafür entschiede­n, wollen mehr Qualität als Quantität haben“, erläutert Cem Kara. Wenn es personell eng wird, soll auf Akteure der U23 und der U19 zurückgegr­iffen werden. Die bisher neben den Torhütern verpflicht­eten Neuzugänge sind Timur Karagülmez, Marvin Tenbült (beide 1. FC Bocholt), Enes Schick ( TUS Haltern), Paul Stieber (vereinslos, davor Westfalia Herne), Nikolai Pakowski ( TV Jahn Hiesfeld), Jan Bachmann (RW Oberhausen) und Alexander Schlüter (DSC Wanne-eickel).

Der Kader sei genau so, wie er ihn sich vorgestell­t habe, sagt Sleiman Salha. „Cem Kara und Michael Steinrötte­r (Svs-vorsitzend­er, Anm. d. Red.) haben überragend­e Arbeit geleistet“, lobt der Coach diejenigen, die die neue Truppe zusammenge­stellt haben. Er kann sich gut vorstellen, dass „wir den besten Torhüter der Oberliga haben“. Dabei habe es ihn auch sehr gefreut, dass Hester den Ahlener Fans „noch mal zeigen konnte, was er drauf hat“.

Spätestens beim Trainingsl­ager, das vom 23. bis 25. Juli im ostfriesis­chen Aurich mit einem Test gegen den Oberligist­en Kickers Emden abgehalten wird, wird Rafael Hester genauere Eindrücke von seinem neuen Team gewinnen. Mit Karagülmez, Schlüter und Michael Smykacz spielte Hester auch schon zusammen. „Das wird ein kleiner Ehemaligen­treff“, sagt der 1,90 Meter große Keeper mit einem Schmunzeln. Mit Mike Jordan ist er zudem befreundet. Seine Ambitionen? „Ich verspreche mir schon, dass wir oben mitspielen“, so Hester.

Von den 13 Svs-abgängen ist nur noch Marek Klimczok ohne Verein. Evans Ankomah-kissi hat sich dem Landesligi­sten SV Dorsten-hardt angeschlos­sen, der vom früheren Svs-coach Martin Stroetzel trainiert wird.

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FOTO: KORB Rafael Hester, hier für seinen aktuellen Verein Rot-weiß Ahlen im Einsatz, hat sich zur neuen Oberliga-saison dem SV Schermbeck angeschlos­sen.

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