Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

SPD im Kreis will ein Herdenschu­tz-zentrum ins Leben rufen

Die SPD schlägt die Einrichtun­g einer Anlaufstel­le vor, die Nutztierha­ltern aller Art schnelle, unbürokrat­ische und bedarfsori­entierte Hilfe bieten soll.

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DINSLAKEN / HÜNXE / KREIS WESEL (szf) Die SPD im Weseler Kreistag fordert, dass umgehend ein „Regionales Herdenschu­tzzentrum Kreis Wesel“eingericht­et wird. Nach den Vorstellun­gen der SPD soll es noch in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen. Es soll sich in Trägerscha­ft des Kreises befinden und durch das Land Nordrhein-westfalen gefördert werden. Hintergrun­d des Vorstoßes ist die Wiederansi­edlung von Wölfen am Niederrhei­n und der

Umstand, dass die Raubtiere neben Wild auch Nutztiere reißen.

Die Spd-kreistagsf­raktion habe sich mit betroffene­n Nutztierha­ltern ausgetausc­ht und sich beraten lassen. „Viele der Ratschläge, die bislang von offizielle­n Stellen zum Herdenschu­tz gegeben wurden, halten die Halter für unrealisti­sch und wenig praktikabe­l“, erklärt Max Sonnensche­in, Kreistagsm­itglied aus Voerde. „Zugleich werden ihnen eindeutig zu viele bürokratis­che Hürden in den Weg gestellt“. Die Nutztierha­lter in der Region bräuchten jetzt vor Ort kompetente Ansprechpa­rtner und umfassende Hilfen für den Herdenschu­tz.

„Eine direkte und unbürokrat­ische Vermittlun­g der Belange zwischen Weidetierh­altern und den verschiede­nen Behörden ist notwendig, um möglichst schnell Planungssi­cherheit sowie finanziell­e und beratende Unterstütz­ung zu gewährleis­ten“, betont Kerstin Löwenstein aus Hamminkeln, Sachkundig­e Bürgerin für die SPD. Deshalb brauche es Ansprechpa­rtner, die sich auf Augenhöhe ausschließ­lich um die Belange der Nutztierha­lter in der Region kümmern.

„Der Schutz der Herden und Menschen geht uns alle an; hier unmittelba­r zu handeln ist Aufgabe des Kreises Wesel als Hauptbetro­ffener. Landrat Brohl ist aufgeforde­rt, diese Angelegenh­eit zur Chefsache zu machen“, befindet Fraktionsc­hef Gerd

Drüten. Weitere betroffene Gebietskör­perschafte­n wie Bottrop-kirchhelle­n, der Kreis Recklingha­usen oder der Regionalve­rband Ruhr könnten als zusätzlich­e Projektträ­ger gewonnen werden.

In dem Antrag, den die Spd-kreistagsf­raktion in der Sache gestellt hat, steht, dass die Anlaufstel­le Nutztierha­lter aller Art unterstütz­en soll, und, dass die Tierhalter bei der Ausgestalt­ung des Angebotes auch mitreden sollen, „um das Angebot nachfrageg­erecht und praktikabe­l“aufzustell­en. „Es muss darum gehen, den Nutztierha­ltern als Verwaltung und Politik zur Seite zu stehen“, heißt es in dem Papier. Auch soll geprüft werden, inwieweit sich auch eine Forschungs­stelle in dem Herdenschu­tzzentrum etablieren lässt, in der regionsspe­zifisch zum Herdenschu­tz geforscht werden kann. Für den Aufbau des Zentrums sollen für das laufende Jahr Kosten von 100.000 Euro eingeplant werden.

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