Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Lanxess kauft Us-spezialisten
Der Kölner Chemiekonzern lässt sich Übernahme eine Milliarde Us-dollar kosten.
KÖLN (dpa/rtr) Der Spezialchemie-konzern Lanxess will mit der Übernahme des Us-unternehmens Emerald Kalama Chemical das Geschäft mit Lebensmitteln und Tiernahrung stärken. Wie Lanxess am Sonntag in Köln mitteilte, wurde ein Vertrag zur Übernahme unterzeichnet. Das Us-unternehmen sei einer der weltweit führenden Hersteller von Spezialchemikalien. Abzüglich Verbindlichkeiten ergebe sich ein Kaufpreis von rund 1,04 Milliarden Us-dollar (867 Millionen Euro).
„Wir stärken unser Segment Consumer Protection weiter und erschließen margenstarke neue Anwendungsfelder“, erklärte Lanxess-chef Matthias Zachert. Mit diesem Schritt werde zudem die Präsenz in der Wachstumsregion Nordamerika ausgebaut. „Das alles macht uns noch profitabler und stabiler.“Die Transaktion werde aus vorhandenen liquiden Mitteln voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2021 vollzogen, sobald die zuständigen Behörden dem zugestimmt hätten. „Der Zukauf wird sich bereits im ersten Geschäftsjahr nach Abschluss der Transaktion positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken“, erklärte Lanxess. Innerhalb von drei Jahren erwartet Zachert nach eigener Aussage durch Synergie-effekte einen zusätzlichen jährlichen Beitrag zum Betriebsgewinn (Ebitda) von umgerechnet rund 25 Millionen Euro.
Emerald Kalama Chemical beschäftigt den Angaben zufolge weltweit rund 500 Mitarbeiter und betreibt drei Produktionsstandorte in den USA, den Niederlanden und Großbritannien. Das Unternehmen erzielte demnach 2020 einen Umsatz von rund 425 Millionen Us-dollar und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereinflüssen (Ebitda) von etwa 90 Millionen Dollar.
Rund 45 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet Emerald Kalama Chemical demnach in Nordamerika. Etwa drei Viertel des Geschäfts entfielen auf Spezialitäten für den Konsumentenbereich – Konservierungsstoffe für Lebensmittel, Haushalt und Kosmetik, Aroma- und Duftstoffe sowie Produkte für Tiernahrung. Das übrige Viertel komme aus dem Geschäft mit Spezialchemikalien für industrielle Anwendungen.
Spekulationen über ein Interesse des Kölner Konzerns an Emerald Kalama Chemical im Zuge seiner Wachstumsstrategie hatte es bereits Ende vergangenen Jahres gegeben.