Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Wirtschaft sieht Duisburg auf gutem Weg

Ein Interessen­vertreter der Unternehme­n fordert, die zuletzt verfolgte Strategie bei der Wirtschaft­sförderung und großen Projekten wie Wedau-nord konsequent fortzusetz­en. Eine Studie bescheinig­t der Stadt „Innovation­spotenzial“.

- VON MIKE MICHEL

Ein namhafter Mittelstän­dler aus Duisburg plant, sich mit einer neuen Firmenzent­rale auf dem künftigen Campus Wedau-nord niederzula­ssen. Und zwar mit einem hochmodern­en Gebäude, in dem es um Forschung, Entwicklun­g und Produktion zugleich gehen soll. Noch ist das Vorhaben nicht in trockenen Tüchern, aber der Hightech-standort Wedau-nord klingt zu verlockend als sich in einer anderen Stadt niederzula­ssen, findet der Unternehme­r.

Alexander Kranki, Vorstand des Vereins „Wirtschaft für Duisburg“, und Chef der Kommunikat­ionsagentu­r Krankikom am Innenhafen, sieht dies als Beleg dafür, dass Duisburg aus Sicht der Wirtschaft auf einem guten Weg ist. Schließlic­h seien in der jüngeren Vergangenh­eit wichtige und richtungsp­olitische Weichen gestellt worden, damit Duisburg das eigene Schicksal wieder ein Stück selbst gestalten könne, so Kranki. „Diesen Weg muss die Politik auch in der neuen Legislatur­periode konsequent weitergehe­n. Alles andere würde uns um Jahre zurückwerf­en und die Verhältnis­se in der Stadt zementiere­n.“

Aus Sicht der Duisburger Unternehme­n besonders wichtig ist ihre Rolle bei der städtische­n Wirtschaft­sförderung. Wie berichtet sollen die „großen Vier“, gemeint sind die Sparkasse, die Duisburger Versorgung­s- und Verkehrsge­sellschaft (DVV), die Gebag und die Wirtschaft­sbetriebe Duisburg ( WBD) neben der Stadt künftig Gesellscha­fter der Gesellscha­ft für Wirtschaft­sförderung (GFW) sein. Die dort bis Jahresende noch aktiven Gesellscha­fter aus Privatunte­rnehmen und Institutio­nen scheiden aus, um die GFW auf eine solidere finanziell­e Basis stellen zu können.

„Wichtig ist uns aber schon, dass auch Unternehme­n bei der künftigen Ausrichtun­g der Wirtschaft­sförderung beteiligt werden“, sagte Christian Kleff, Sprecher des in Buchholz ansässigen Unternehme­rverbandes. Dem war der Rat der Stadt mit ergänzende­n Bestimmung­en am Dienstag noch nachgekomm­en. Aus einem begleitend­en Gremium, dem „Projektbei­rat“wurde nun ein „Beirat“. „Das ist uns schon wichtig. Denn die Unternehme­n wollen nicht nur hier und da an Projekten beteiligt werden, sondern auch grundsätzl­ich die Wirtschaft­sförderung begleiten“, so Kleff. Noch wichtiger: Zwei Vertreter des Beirats

werden in den Aufsichtsr­at der Wirtschaft­sförderung benannt, so dass sie in der neuen Gesellscha­ft mitbestimm­en können.

Der Verein „Wirtschaft für Duisburg“hatte kürzlich das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit einer Detailanal­yse Duisburgs beauftragt. Sie hat unserer Stadt „Innovation­spotenzial“bescheinig­t. So gehöre

Duisburg zu den patentstär­ksten Städten im Ruhrgebiet, besonders dank einer „aktiven Patentstra­tegie“der Universitä­t Duisburg-essen. Erwerbstät­ige würden aus Duisburg weitaus weniger abwandern als im Durchschni­ttsverglei­ch zu anderen kreisfreie­n Städten, weil Mieten und Wohneigent­um hier bekanntlic­h günstiger seien.

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FOTO: MTM Die Feuerwache des Ausbesseru­ngswerks Wedau galt lange als Symbol des Stillstand­s. Nun soll hier ein zukunftstr­ächtiger Campus entstehen.

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