Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Wirtschaft sieht Duisburg auf gutem Weg
Ein Interessenvertreter der Unternehmen fordert, die zuletzt verfolgte Strategie bei der Wirtschaftsförderung und großen Projekten wie Wedau-nord konsequent fortzusetzen. Eine Studie bescheinigt der Stadt „Innovationspotenzial“.
Ein namhafter Mittelständler aus Duisburg plant, sich mit einer neuen Firmenzentrale auf dem künftigen Campus Wedau-nord niederzulassen. Und zwar mit einem hochmodernen Gebäude, in dem es um Forschung, Entwicklung und Produktion zugleich gehen soll. Noch ist das Vorhaben nicht in trockenen Tüchern, aber der Hightech-standort Wedau-nord klingt zu verlockend als sich in einer anderen Stadt niederzulassen, findet der Unternehmer.
Alexander Kranki, Vorstand des Vereins „Wirtschaft für Duisburg“, und Chef der Kommunikationsagentur Krankikom am Innenhafen, sieht dies als Beleg dafür, dass Duisburg aus Sicht der Wirtschaft auf einem guten Weg ist. Schließlich seien in der jüngeren Vergangenheit wichtige und richtungspolitische Weichen gestellt worden, damit Duisburg das eigene Schicksal wieder ein Stück selbst gestalten könne, so Kranki. „Diesen Weg muss die Politik auch in der neuen Legislaturperiode konsequent weitergehen. Alles andere würde uns um Jahre zurückwerfen und die Verhältnisse in der Stadt zementieren.“
Aus Sicht der Duisburger Unternehmen besonders wichtig ist ihre Rolle bei der städtischen Wirtschaftsförderung. Wie berichtet sollen die „großen Vier“, gemeint sind die Sparkasse, die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV), die Gebag und die Wirtschaftsbetriebe Duisburg ( WBD) neben der Stadt künftig Gesellschafter der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) sein. Die dort bis Jahresende noch aktiven Gesellschafter aus Privatunternehmen und Institutionen scheiden aus, um die GFW auf eine solidere finanzielle Basis stellen zu können.
„Wichtig ist uns aber schon, dass auch Unternehmen bei der künftigen Ausrichtung der Wirtschaftsförderung beteiligt werden“, sagte Christian Kleff, Sprecher des in Buchholz ansässigen Unternehmerverbandes. Dem war der Rat der Stadt mit ergänzenden Bestimmungen am Dienstag noch nachgekommen. Aus einem begleitenden Gremium, dem „Projektbeirat“wurde nun ein „Beirat“. „Das ist uns schon wichtig. Denn die Unternehmen wollen nicht nur hier und da an Projekten beteiligt werden, sondern auch grundsätzlich die Wirtschaftsförderung begleiten“, so Kleff. Noch wichtiger: Zwei Vertreter des Beirats
werden in den Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung benannt, so dass sie in der neuen Gesellschaft mitbestimmen können.
Der Verein „Wirtschaft für Duisburg“hatte kürzlich das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit einer Detailanalyse Duisburgs beauftragt. Sie hat unserer Stadt „Innovationspotenzial“bescheinigt. So gehöre
Duisburg zu den patentstärksten Städten im Ruhrgebiet, besonders dank einer „aktiven Patentstrategie“der Universität Duisburg-essen. Erwerbstätige würden aus Duisburg weitaus weniger abwandern als im Durchschnittsvergleich zu anderen kreisfreien Städten, weil Mieten und Wohneigentum hier bekanntlich günstiger seien.