Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Senioren unterwegs in der Rischka
WESEL (AP) Die Senioren vom Martinistift machten jetzt in einer Fahrradrikscha die Innenstadt unsicher. „Schuld“daran war die alljährliche Seniorenfahrt, die der Lions-club Wesel trotz Corona in abgewandelter Form auf die Beine gestellt hatte.
Bereits seit der Gründung im Jahr 1961 unterstützt der Club die regionalen Seniorenstifte und organisiert für alle Heime Ausflüge mit vielfältigem Programm: von Zauberern, Shanty-chören oder dem Zirkus Butterfly war in den Jahren zuvor alles dabei. Und auch unter schwierigen Umständen konnten die Mitglieder des Lions-clubs in diesem Jahr den Bewohnern eine Abwechslung vom „Corona-alltag“, der durch Einschränkungen und Besucherstopps geprägt ist, ermöglichen.
„Dieses Jahr kommen die Senioren nicht zu uns, sondern der Lions-club kommt zu den Heimbewohnern“, so der Präsident Matthias Cramer, der sich erfreut darüber zeigte, dass der Organisator Jens Paarsch nach langen Planungen eine Ersatzmöglichkeit gefunden hatte: „Das ist das erste Mal seit einer langen Zeit, dass die Senioren wieder Unterhaltung bekommen“.
Während bei den anderen Heimen dieses Jahr der Musiker Nikolaus Dick für Stimmung sorgte, musste beim Martinistift aufgrund der Hygienebestimmungen eine andere Idee her. So griff das Seniorenstift-team unter Leitung von Andrea Hochstrat auf den Vorschlag zurück, den Heimbewohnern eine Stadtrundfahrt mit einer Rikscha zu ermöglichen.
Dieses sei bereits vorige Woche bei den Senioren sehr gut angekommen und „die Freude war groß, als es hieß, dass der Lions-club die Kosten für einen weiteren Nachmittag übernehmen würde“, berichtete die Sozialarbeiterin. Aufgeteilt in zwei Bereiche konnten nach und nach alle Senioren, die Interesse an einer Fahrt hatten, in die Rikscha einsteigen. Begleitet wurde die Veranstaltung von dem 85-jährigen Heimbewohner Ulrich Sagel, manchen noch bekannt von den Hansetagen, der mit seiner Drehorgel die Wartezeit zwischen den einzelnen Fahrten überbrückte.
In freudige Gesichter konnte man blicken, als die Rikscha nach 20 Minuten wieder zurückkehrte. „Das hat richtig Spaß gemacht“, freute sich eine Bewohnerin über den ungewöhnlichen Ausflug, bevor sie zum zweiten Höhepunkt des Tages, das Kuchenesssen und Kaffeetrinken im Kasinogarten aufbrach. Erst bei Sonnenuntergang klang der Nachmittag bei Schnittchen und Bier im Kasinogarten aus. „Wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr“war die einstimme Meinung aller Teilnehmer beim Abschluss