Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
RKI warnt vor baldiger Knappheit bei Corona-tests
DÜSSELDORF (w.g.) Das Robert-koch-institut (RKI) in Berlin befürchtet Engpässe bei Corona-tests. Wegen der steigenden Zahl von Tests auch ohne medizinische Indikation (etwa bei Reiserückkehrern) und aufgrund von Lieferengpässen „können sich die Kapazitäten in den nächsten Wochen reduzieren“, heißt es aus dem RKI.
Schon jetzt seien die Bearbeitungszeiten länger als noch vor Wochen. Dadurch gebe es bei der Mitteilung des Ergebnisses an die Betroffenen und die Gesundheitsämter zuweilen einen „größeren Verzug“. Für den Infektionsschutz sei das gefährlich, so das RKI. Es schlägt vor, bei den Tests wieder Prioritäten zu setzen. Diese Einschätzung teilt Hendrik Borucki vom Labor Bioscientia in Ingelheim, das auch in Moers vertreten ist. „Momentan schaffen wir die Tests noch gut, zumal wir viele Kapazitäten aufgebaut haben. Doch kann das in zwei Wochen anders aussehen. Das Risiko für Engpässe ist vorhanden.“Susanne Schuler-lüttmann, Virologin bei Labor-medizin Krefeld, hält die Situation ebenfalls für angespannt: „Das Problem liegt auch darin, dass gewisse Materialien wie Tupfer Mangelware sind.“Dietmar Dreßen vom Labor Stein in Mönchengladbach sieht die Gefahr, „dass es bei einem möglichen lokalen Ausbruchsgeschehen eng werden kann“.
Momentan werden in Deutschland von 157 Laboren täglich knapp 200.000 Tests durchgeführt.