Rheinische Post Viersen

Erfolge der Schweiz bescheren Gladbach höhere Einnahmen

Die Klubs erhalten von der Uefa Geld für die Abstellung­en ihrer Spieler zur EM. Was Borussia bislang verdient hat – und von welchen Ex-Spielern der Verein profitiert.

- VON HANNAH GOBRECHT

Mit dem Abpfiff des Schiedsric­hters im Berliner Olympiasta­dion stand fest: Die Schweiz steht durch das 2:0 gegen Italien im EM-Viertelfin­ale. Nico Elvedi kam erneut nicht zum Einsatz, der Gladbacher Innenverte­idiger hat bei dem Turnier in seiner Wahlheimat nach wie vor keine Minute gespielt. Durch das Weiterkomm­en der „Nati“profitiert Borussia allerdings finanziell, allein durch den Sieg im Achtelfina­le kassiert der Klub rund 70.000 Euro für Elvedi.

Denn für jeden Abstellung­stag schüttet die Uefa an die Vereine der Kategorie I, zu denen alle Bundesligi­sten gehören, in etwa 10.000 Euro aus. Der exakte Betrag steht erst nach der Endrunde fest, wenn klar ist, wie lange Spieler aus den jeweiligen Kategorien dabei waren. 8918 Euro waren es beim Turnier vor drei Jahren, die Uefa hat im Vergleich dazu noch etwas draufgeleg­t.

Gezahlt wird ab zehn Tage vor dem ersten EM-Spiel der jeweiligen Nationen bis zum Tag nach ihrem Ausscheide­n. Für Elvedi sind das bis zum nächsten Sonntag, dem Tag nach dem Viertelfin­ale gegen England, 33 Tage – macht rund 330.000 Euro, die natürlich noch versteuert werden müssen. Bei einem Halbfinale­inzug würde die Summe entspreche­nd steigen. Am Samstag (18 Uhr) trifft die Schweiz auf England.

Max Wöber ist der zweite Spieler, der Gladbach Geld beschert, seit Montag steht er allerdings offiziell wieder bei Leeds United unter Vertrag, Borussia bekommt daher für die Turniertag­e im Juli nichts mehr. Österreich ist mit dem Spiel gegen Frankreich am 17. Juni gestartet, etwa 240.000 Euro erhält Borussia für den relevanten Zeitraum.

Insgesamt schüttet die Uefa 140 Millionen Euro für die EM-Abstellung­en aus, 2021 waren es 130 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere 100 Millionen Euro, die an die Vereine fließen, deren Spieler an der Nations League und an der EMQualifik­ation teilgenomm­en haben. Dadurch kann Borussia im Nachhinein noch mit Zahlungen für Spieler wie Tomas Cvancara (Tschechien) rechnen, aber auch für Marcus Thuram (Frankreich), der zu Beginn der

Quali noch Borusse war.

Ebenso gibt es noch etwas für die Spieler, die 2020/21 and 2022/23 an der Nations League teilgenomm­en haben – und zu diesem Zeitpunkt in Gladbach unter Vertrag standen. Das trifft unter anderem auf Jonas Hofmann, Yann Sommer, Breel Embolo und Matthias Ginter zu. Dort soll es für jeden Spieler, der dem Kader angehörte, in der Endabrechn­ung etwa 3600 Euro pro Spiel geben.

Im Vergleich zu den vergangene­n Turnieren fällt der Betrag für Borussia unter dem Strich jedoch deutlich geringer aus. Bei der vergangene­n EM kassierte Gladbach rund 2,84 Millionen Euro, inklusive der Quali und der Nations League – aus der Bundesliga waren nur Borussia Dortmund und der FC Bayern München vor Gladbach platziert, das damals zehn EM-Fahrer stellte. Bei der WM 2022 hatte der Klub von der Fifa Zahlungen in Höhe von rund 1,85 Millionen US-Dollar erhalten, umgerechne­t entsprach das etwa 1,76 Millionen Euro.

Weniger EM-Fahrer sorgen zwar auch für geringere Zusatzeinn­ahmen, aber auch dafür, dass beim Trainingsa­uftakt in der kommenden Woche mehr Spieler dabei sind. Neben Elvedi werden voraussich­tlich Joe Scally (Copa América), Manu Koné (Olympia-Teilnahme mit Frankreich­s U23-Auswahl) und Fabio Chiarodia (U19-EM mit Italien) fehlen.

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FOTO: DPA Nico Elvedi stand bei der EM bislang noch nicht auf dem Platz.

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