Eintritt für Kleinkinder ist ein fatales Zeichen
Einfacher – so sollte die neue Tarifstruktur nach Aussage der Stadt und der NEW für das Vitusbad und das Pahlkebad in erster Linie sein. Einfacher bedeutet in diesem Fall aber vor allem teurer. Denn auf der Streichliste stehen ausnahmslos Tarife, die günstigere Konditionen zugunsten der Besucher bieten. Nach Feierabend kurz vor Schließung des Hallenbads noch ein paar Bahnen schwimmen? Das war bislang für einen reduzierten Tarif von 3,90 Euro möglich. Nun gilt egal zu welcher Tageszeit mindestens der Zwei-Stundentarif – und der kostet fünf Euro. Der eine oder andere „Spätschwimmer“wird da ins Grübeln kommen.
Zum Prinzip der „Vereinfachung“gehört laut der Beschlussvorlage von Stadt und NEW aber auch das Prinzip der Preissteigerung – und dieser Punkt trifft problematischerweise Familien, Kinder und Jugendliche. Ein Entgelt von einem Euro für Kinder unter sechs Jahren? Klingt nicht viel. Mag in Summe aber doch die ein oder andere Familie dazu veranlassen, mal auf einen Bäderbesuch zu verzichten. Gerade in Zeiten fehlenden Schwimmunterrichts in Schulen aufgrund der Corona-Pandemie ein fatales Zeichen – das hat der Ausschuss richtigerweise erkannt. Zumal der Schwimmbad-Besuch in Mönchengladbach auch aktuell nicht unbedingt preiswert ist: In Krefeld kostet ein Tag im Hallenbad gerade einmal vier Euro im Einzelticket und zehn Euro als Familie, in Duisburg ist es ähnlich. In Mönchengladbach zahlt man im Tagestarif schon jetzt fast das Doppelte. Der nun vorgeschlagene Bädertarif würde einigen – egal ob alleine oder als Familie – den Gang ins Schwimmbad weiter erschweren. daniel.brickwedde@rheinische -post.de