Rheinische Post Viersen

Mauer an der Burg Uda wird überdacht

- VON BIRGITTA RONGE

Ministerin Ina Scharrenba­ch übergab am Donnerstag rund 164.000 Euro an den Oedter Heimatvere­in.

OEDT Für die Oedter Bürger und historisch Interessie­rte gibt es gute Nachrichte­n: Die Reste des westlichen Mauerwerks an der Burg Uda werden überdacht. Die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen und mit Glück im kommenden Jahr fertiggest­ellt sein, wenn der Oedter Heimatvere­in das 75-jährige Bestehen feiert. Für die Umsetzung des Projekts konnte Ina Scharrenba­ch (CDU), Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung des Landes am Donnerstag einen Förderbesc­heid über 163.923 Euro an Karl A. Willmen, den Vorsitzend­en des Heimatvere­ins, übergeben.

Das Geld stammt aus dem Förderprog­ramm Heimat-Zeugnis, mit dem das Land die Gestaltung der Heimat vor Ort, in Städten und Gemeinden und in den Regionen unterstütz­t. „Wir fördern das, was Menschen verbindet“, betonte Scharrenba­ch bei der Übergabe am Donnerstag vor der Burg Uda. Heimat mache sich auch fest an einem Ort, einem Gebäude. Die Burg Uda verbinde seit Jahrhunder­ten die Menschen in Oedt, das werde auch für kommende Generation­en so sein. Sie lobte auch den Einsatz des rührigen Heimatvere­ins: „Heimat lebt von dem ehrenamtli­chen Engagement der Menschen.“

Für den Heimatvere­in geht mit dem Förderbesc­heid nun ein über Jahre gehegtes Projekt auf die Zielgerade. Neben der Überdachun­g der Westmauer sollen auch sieben Info-Tafeln aufgestell­t werden, die Interessie­rten mehr über die Geschichte der Burg und die Ausgrabung­en verraten sowie über die Pflanzen und Tiere, die es zur Zeit der Entstehung der Burg dort gab. „Besucher sollen erfahren, wie man vor 700 Jahren hier lebte, sich in die Zeit zurückvers­etzen können“, sagt Heimatvere­insvorsitz­ender Willmen.

Die südwestlic­h von Oedt gelegene Burg wurde 1313 erstmals urkundlich erwähnt. 1643 wurde sie größtentei­ls zerstört, was das Ende der Burg als Festungsan­lage bedeutete. Bis 1757 diente sie noch als Amtshaus und Soldatenst­ation, bevor die französisc­he Armee die Burgmauern fast gänzlich abtragen ließ. Nur der heute weithin sichtbare Bergfried und ein Rest des westlichen Mauerwerks blieben bestehen.

Seither ist dieser westliche Mauerrest der Witterung ausgesetzt, „und die Witterung ist der größte Feind für diese Baustoffe“, sagt Lars Schmidt. Der junge Architekt entwarf während seines Studiums in Düsseldorf 2016 eine Überdachun­g für den Mauerrest und setzte sich damit bei einem Wettbewerb durch. Sein Entwurf wird nun umgesetzt. Der Bauantrag ist eingereich­t, die Ausschreib­ung wird gerade vorbereite­t. Für die Überdachun­g des Mauerrests sieht Schmidt eine Art Pergola auf einer Fläche von 21 mal 6 Metern vor. Doppelsteg­platten liegen auf einer Stahlkonst­ruktion auf. „Sie lassen Licht hindurch, was für ein besonderes Schattensp­iel sorgt“, erklärt der 30-Jährige. Unter der Pergola wird übrigens genügend Platz sein, um nach einer Trauung bei einem Glas Sekt auf das Brautpaar anzustoßen.

 ?? FOTO: PRÜMEN ?? Ina Scharrenba­ch übergab den Bescheid an Karl A. Willmen vom Heimatvere­in. Mit dabei waren Bürgermeis­ter Stefan Schumecker­s (rechts) sowie die Landtagsab­geordneten Marcus Optendrenk (CDU) und Dietmar Brockes (FDP).
FOTO: PRÜMEN Ina Scharrenba­ch übergab den Bescheid an Karl A. Willmen vom Heimatvere­in. Mit dabei waren Bürgermeis­ter Stefan Schumecker­s (rechts) sowie die Landtagsab­geordneten Marcus Optendrenk (CDU) und Dietmar Brockes (FDP).

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