Wohninitiative möchte am „H2Oh“bauen
Die Tönisvorster Initiative „Cohousing“ist bei ihrer Suche nach einem geeigneten Grundstück für das alternative Wohnprojekt einen Schritt weiter: Das städtische Grundstück hinter dem Schwimmbad könnte passen.
ST. TÖNIS Es sind fast 5000 Quadratmeter unbebaute Fläche in zentraler Lage, und es ist ein städtisches Grundstück: Die Initiative „Cohousing“aus Tönisvorst hat das Gelände hinter dem Schwimmbad „H2Oh“zwischen Schelthofer Straße und Roßstraße ins Auge gefasst. Mehr als 30 Menschen – Familien, Paare und Einzelpersonen – haben sich der Initiative angeschlossen und planen eine Cohousing-Siedlung.
„Wenn wir in den Wettbewerb mit Investoren treten müssen, haben wir vermutlich keine Chance“Robert Marlinghaus Cohousing-Initiative
Das ist eine Form des gemeinschaftlichen Wohnens. Neben privaten Wohnungen oder Häusern gibt es Gemeinschaftseinrichtungen wie Küchen, Gästezimmer, Arbeitsbereiche oder Aufenthaltsräume. Auch die Finanzierung des Projekts läuft gemeinschaftlich. Es wird eine GmbH & Co. KG oder eine Genossenschaft gegründet, die die notwendigen Kredite aufnimmt.
Die Stadtverwaltung und auch die Lokalpolitiker stehen der Idee des inklusiven Mehrgenerationen-Wohnens positiv gegenüber, wie sie mehrfach bekundet haben. Nun stellt sich die Frage, ob sie der Initiative auch das städtische Grundstück zum marktüblichen Preis überlassen oder ein Bieterverfahren anstreben. „Wenn wir in den Wettbewerb mit Investoren treten müssen, haben wir vermutlich keine Chance“, sagt Robert Marlinghaus von der Tönisvorster Initiative.
Bisher gibt es keinen Bebauungsplan für das Areal. Die Verwaltung hatte vor einigen Jahren vorgeschlagen, dort ein kleines Baugebiet zu errichten. Die CDU-Fraktion hatte einen Architektenwettbewerb vorgeschlagen und für ein pfiffiges Wohngebiet plädiert, das junge Familien anspricht. Weiter gediehen sind die Planungen aber bisher nur vom Fliethgraben aus einsehbar ist. Von der Schelthofer Straße aus betrachtet, grenzt sie rechts an das Schwimmbad.
Links des Schwimmbades ist die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft (AWG) Tönisvorst schon sehr weit mit ihrer Planung für den Bau von 43 Seniorenwohnungen und einem Tagespflegestützpunkt mit 18 Plätzen. Zwei Projekte, die sich gut ergänzen würden, wie Robert Marlinghaus findet.