Rheinische Post Viersen

Die Oberliga ist sich uneins, ob weitergesp­ielt werden soll

- VON JAOCHIM SCHWENK UND HEIKO VAN DER VELDEN

FUSSBALL Eine klare Mehrheit für oder gegen die Fortsetzun­g der Saison in der Oberliga hat es bei der Videokonfe­renz des Fußball-Verbandes Niederrhei­n mit den Vereinen in der fünfthöchs­ten Klasse nicht gegeben. Elf von 23 Klubs sprachen sich dafür aus, nicht abzubreche­n. Sieben Vereine plädierten dafür, es zu tun, zumal der im Januar gefasste Plan mit Partien ab dem 11. April wegen der aktuellen NRW-Corona-Schutzvero­rdnung nicht umsetzbar ist. Fünf Klubs sprachen sich weder für eine Fortsetzun­g noch für einen Abbruch aus.

Kein Thema ist es, die Saison dadurch eher fortsetzen zu können, dass es für die Teams vor dem Training und den Spielen Corona-Schnelltes­ts gibt, was ein Training schon ab dem kommenden Montag ermögliche­n könnte. Fakt ist, dass es schwer werden wird, die Hinrunde noch beenden zu können, wenn die Mannschaft­en ab dem 5. April nicht in Teamstärke zurück auf den Trainingsp­latz können.

„Wenn man „eins plus eins“zusammenre­chnen kann, ist an einen Re-Start doch gar nicht zu denken! Es wird dann wieder Mannschaft­en geben, die in Quarantäne müssen, diese verpassen in zwei Wochen bis zu sechs Spiele“, sagte Union Nettetals Teammanage­r Khaled Daftari. Der SC Union stimmte wie der 1. FC Mönchengla­dbach gegen die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebes. „Wir würden zwar gerne weiterspie­len, aus medizinisc­her Sicht macht es aber keinen Sinn“, sagte der FC-Trainer „Dony“Karaca.

„Solange wir die Möglichkei­t sehen, dass bis zum 30. Juni noch Meistersch­aftspartie­n ausgetrage­n werden können, werden wir auch alles versuchen, dass die Mannschaft­en wieder ans Spielen kommen“, sagte Wolfgang Jades, Vorsitzend­er des FVN-Fußballaus­schusses. Ein Passus in der Spielordnu­ng würde es sogar ermögliche­n, zu einer Wertung zu kommen, ohne die Hinrunde zu beenden. Jades ist zuversicht­lich, dass diese in der Oberliga noch über die Bühne gebracht werden könnte, wenn die Saison Anfang Mai wieder angepfiffe­n werden kann. „Das müsste mit einigen englischen Wochen klappen“, sagte er. Ebenso klar ist ihm auch, „dass eine Annullieru­ng der Saison in der Oberliga nahe rückt, wenn Anfang April nicht wieder trainiert werden darf“.

Schließlic­h ist es nicht unrealisti­sch, dass in der kommenden Spielzeit sogar noch mehr Mannschaft­en in der Klasse vertreten sein könnten. Der Fall kann eintreffen, wenn es in der Oberliga zu keiner sportliche­n Wertung kommt und somit weder Auf- und Absteiger ermittelt werden, es aber in der Regionalli­ga Absteiger aus dem FVN-Gebiet gibt und in den drei Landesliga-Staffeln Aufsteiger ausgespiel­t werden können. „Es wird aber nicht auf nur eine Oberliga-Staffel mit 26 oder 27 Mannschaft­en herauslauf­en, in der Hinund Rückrunde gespielt wird“, sagte Jades.

Eine klare Mehrheit gab es bei der Videokonfe­renz dafür, die neue Saison so früh wie möglich zu beginnen. „Das bedeutet für uns, dass wir erst einmal für die neue Oberliga-Saison einen Start Mitte oder Ende August einplanen“, sagt Jades.

Newspapers in German

Newspapers from Germany